Anstieg illegaler Angebote nach Schließung von AlphaBay und Hansa

Der kürzliche Fahndungserfolg gegen zwei Online-Plattformen im sogenannten „Darknet“ hat auf den Handel im dunklen Paralleluniversum des Internets offenbar keine gravierenden negativen Folgen.
Wie aus einer aktuellen Untersuchung der israelischen Sicherheitsfirma Cyberint hervorgeht, hat das Schließen der Portale AlphaBay und Hansa seit Ende Juli sogar zu einem Anstieg der illegalen Angebote auf entsprechenden Marktplätzen geführt.
Allein im Laufe der letzten Juliwoche soll demnach die Zahl den Produkte auf einschlägigen Seiten um bis zu 28 Prozent angestiegen sein.

Verlagerung auf andere Seiten

„Es gibt eine wachsende Zahl von Beweisen dafür, dass die Schließung eines illegalen Darknet-Marktplatzes nur dazu führt, dass sich die gesetzeswidrigen Tätigkeiten sehr schnell auf andere Seiten verlagern, die noch weiter aktiv sind“,

zitiert „BBC News“ Elad Ben-Meir, Marketing-Chef bei Cyberint.
Lediglich bei besonderen Produktgruppen und Angeboten, wie beispielsweise beim Handel mit Waffen oder Kinderpornografie, sei seit dem Schlag gegen AlphaBay und Hansa eine gewisse Reduktion der Handelsaktivitäten zu beobachten.

„Aber auch hier gibt es Belege dafür, dass die Ermittlungen der internationalen Behördenoperationen die Verkäufer nur dazu zwingen, auf andere ähnliche Portale auszuweichen“,

so Ben-Meir.

„Dream Market“ ist größter Marktplatz

Seit der Schließung der beiden Portale, die am 20. Juli als gemeinsamer Fahndungserfolg für das FBI und Ermittler aus Kanada und Thailand verbucht wurde, haben laut Cyberint-Analyse tatsächlich gleich mehrere andere Darknet-Marktplätze einen Boom erlebt.
Nach Angeboten gerechnet, soll derzeit eine Seite namens „Dream Market“ mit insgesamt 98.844 gelisteten Produkten der größte illegale Anbieter sein.
Zwischen 24. und 31. Juli stieg die Zahl der dortigen Einträge um 3.818, das entspricht einem Zuwachs von 3,9 Prozent.
Den nach Prozenten gerechnet größten Anstieg erlebte aber das Portal „Tochka“, das sich auf den Handel mit illegalen verschreibungspflichtigen Medikamenten und anderen Produkten spezialisiert hat.
Dort verzeichneten die Experten von Cyberint im selben Zeitraum einen Zuwachs an gelisteten Angeboten von satten 28,1 Prozent.

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