Über 3.300 Android-Apps spionieren Kinder aus


Autor: Kathrin Helmreich
Datum: 17. April 2018

Rund 200 Anwendungen sammeln sogar Kontakt- oder Standortdaten

3.337 vermeintlich familien- und kindgerechte Android-Apps sammeln unrechtmäßig die Daten von Minderjährigen. Das haben Forscher des International Computer Science Institute in Berkeley in einem automatisierten Testprozess festgestellt. Damit verstoßen die Anwendungen möglicherweise auch gegen das US-amerikanische COPPA-Gesetz, das die Erhebung von Daten von Kindern unter 13 Jahren beschränkt.

Nachfragen Fehlanzeige

Von den insgesamt 5.855 Apps, die in der Studie untersucht wurden, haben 281 Kontakt- oder Standortdaten ihrer Benutzer gesammelt, ohne dabei die ausdrückliche Erlaubnis eines Elternteils einzuholen. 1.100 der analysierten Apps aus dem Google Play Store teilen erhobene Daten mit Dritten und 2.281 verstoßen mit dem Teilen von Daten sogar gegen die Nutzungsbedingungen von Google. Etwa 40 Prozent der Apps übermitteln Informationen ohne „angemessene Sicherheitsmaßnahmen“, wie es heißt.

Fast alle (92 Prozent) der 1.280 Apps mit integrierten Facebook-Verknüpfungen intervenieren nicht ordnungsgemäß, um die Nutzung von Usern unter 13 Jahren einzuschränken. Die Researcher betonen, dass es für App-Store-Betreiber wie Google schwierig sei, Anwendungen manuell zu inspizieren, wenn täglich tausende neue Apps hinzugefügt würden. Dennoch sei es noch immer von hoher Bedeutung, insbesondere Daten von Minderjährigen zu schützen.

Apps automatisch testen

„Obwohl wir nicht die ganze Anzahl von Kinder-Apps im Google Play Store erfassen können, sind wir der Meinung, dass unsere Ergebnisse repräsentativ sind. Die Apps, die wir untersucht haben, repräsentieren die beliebtesten kostenlosen Anwendungen. Wir glauben, dass diese Studie den Nutzen unserer automatisierten App-Analyse unterstreicht. Entwickler könnten unseren Test dazu nutzen, um zu beurteilen, wie gut ihre Apps mit Privatsphäre-Anforderungen übereinstimmen“,

resümieren die Forscher Regulierungsbehörden könnten den Prozess zudem künftig nutzen, um verdächtige Aktivitäten genauer zu begutachten.

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