Netflix Accountinhaber unter Belagerung.

Angeblich konnte für den aktuellen Monat der Mitgliedsbeitrag nicht abgebucht werden. Daraus solle nun eine Sperre resultieren und wenn man diese Sperre verhindern möchte, soll man direkt reagieren! Die Lösung: Einloggen, Daten verifizieren und gut ist. Doch es gibt ein Problem, denn es handelt sich um einen vorgetäuschten Grund, der in eine Falle führt!

An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass diese Mail nicht von Netflix stammt. Hier wird lediglich der Name und das Logo des Dienstes missbräuchlich genutzt, um Netflix-Kunden in eine Falle zu locken. Auch Netflix hat bereits zu dieser Mail geschrieben, dass unter anderem Websites erstellt oder E-Mails mit der Anforderung personenbezogener Daten verschickt wurden, die den Anschein erwecken, sie würden von Netflix stammen. Netflix wird jedoch niemals per E-Mail nach personenbezogenen Daten fragen.

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Gemäß Netflix solle man auf der Hut vor gefälschten E-Mails mit einem Link zu Phishing-Websites sein. Und das ist in dieser E-Mail auch der Fall, denn der Link aus der E-Mail führt auf eine Webseite, die sich als Netflix ausgibt. Bereits beim Öffnen der Webadresse meldet sich unsere Schutzsoftware und warnt, dass es sich bei der aufgerufenen Seite um eine Phishingwebseite handelt. Der Aufbau der Webseite wurde gleichzeitig blockiert.

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Ohne Schutzsoftware erreicht man eine Webseite, die dem Login von Netflix nachempfunden ist. Kriminelle erhoffen sich, dass Nutzer sich mit ihren Originaldaten über diese gefälschten Seiten anmelden, und sie dadurch diese Informationen abgreifen können. Neben Zugangsdtan, Adressdaten und sensiblen Bankdaten, welche auf dieser Webseite abgefragt werden, besteht noch die Gefahr, gleich mehrere Accounts zu verlieren!

Denn die Passwort-Faulheit vieler Nutzer könnte dazu führen, dass die Betrüger die frisch erbeutete Nutzername/Passwort Kombination auch an anderen Stellen ausprobieren. Da viele Menschen für mehrere Dienste dieselben Zugangsdaten nutzen, sind entsprechend auch diese Zugänge in Gefahr!

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Tappt man in eine solche Phishing-Falle, helfen folgende Maßnahmen:

Grundsätzlich kann eine Sicherheitssoftware präventiv helfen!

Bei aller Vorsicht kann es dann und wann natürlich trotzdem vorkommen, dass man Opfer einer Phishing-Attacke wurde und seine persönlichen Daten ungewollt Dritten preisgegeben hat.

Wichtig ist dann: Nicht in Panik geraten, aber unverzüglich handeln!

Damit Du im Fall der Fälle tatsächlich weißt, wie im Ernstfall vorzugehen ist, folgt hier unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Nimm unverzüglich Kontakt mit dem Unternehmen auf, für das deine persönlichen Benutzer- oder Login-Daten geklaut wurden. Bitte telefonisch beim Kundendienst um Sperrung Deines Accounts. Speziell bei Banken ist rund um die Uhr eine Sperr-Hotline erreichbar, die genau für solche und ähnliche Fälle existiert. Schildere Deinen Fall und umgehend wird Dein Account bzw. Benutzerbereich mit den alten Login-Daten nicht mehr erreichbar sein.
  2. Melde Dich beim Benutzerkonto an und prüfe, ob Du Dich noch einloggen kannst. Ist dies noch möglich, gehe umgehend zu dem Bereich, in dem Du Deine aktuellen Login-Daten ändern kannst. Lege ein neues Passwort fest und ändere, wenn möglich, auch den Benutzernamen und die hinterlegte Kontaktadresse.
  3. Kontrolliere umgehend, ob bereits Kontoänderungen oder Transaktionen vorgenommen wurden, denn meist sind Kriminelle sehr schnell. Überprüfe, ob beispielsweise Waren gekauft oder Abbuchungen vorgenommen wurden, für die Du selbst nicht verantwortlich bist. Sollte dies der Fall sein, informiere sofort den Kundenservice des jeweiligen Anbieters.
  4. Dokumentiere alle Auffälligkeiten. Fertige Screenshots an, drucke Kontoauszüge und die Phishing-Mail aus bzw. leite die E-Mail an das Unternehmen weiter, in dessen Namen die Internetkriminellen die Phishing-Mail versendet haben.
  5. Kontaktiere einen auf Internetbetrug spezialisierten Rechtsanwalt, schildere ihm Deinen Fall und reiche alle Dokumente ein, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen. Du solltest den Anwalt auch dann kontaktieren, wenn du bis dato noch keinen Schaden verzeichnen konntest.
  6. Eine 2-Faktor-Authentifizierung (sofern angeboten) verhindert Zugriffe auch dann, wenn Betrüger durch Phishing an die Zugangsdaten gelangt sind.

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