In den USA befürchtet man die Nutzung der App Tiktok für Spionage und Zensur

Vergangenen September hatte die „Washington Post“ berichtet, dass Tiktok Inhalte über Proteste in Hongkong zensiert. Bytedance, die Firma, die hinter Tiktok steckt, hatte diese Behauptungen schon damals zurückgewiesen. US-Abgeordnete nahmen allerdings genau diese Behauptung zum Anlass, eine Untersuchung gegen die App und deren Betreiber zu fordern. Hersteller Bytedance will nun mit einem aktuellem Transparenzbericht Befürchtungen der Zensur zerstreuen.

Bytedance veröffentlicht Transparenzbericht

Der erste Transparenzbericht zu Tiktok wurde nun veröffentlicht. Bytedance möchte damit auch den Behauptungen der US-Abgeordneten entgegenwirken. Im ersten Halbjahr 2019 sei kein einziges Posting in der Tiktok-Anwendung auf Anordnung der chinesischen Regierung gelöscht worden.

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Allerdings bestehe eine Kooperation mit den US-Behörden. Der Transparenzbericht zeigt, dass seitens der US-Behörden 79 Anfragen für den Zugriff auf Nutzerdaten gestellt wurden. Bei 86 Prozent hätte Tiktok dem zugestimmt. In sieben Fällen seien Accounts gesperrt worden. Indien ist Spitzenreiter mit 107 Anfragen, da hier die App äußert beliebt ist. China kommt gar nicht vor. Jedoch gibt es hier eine eigene Version der App: „Douyin“.

Künftig sollen regelmäßig Transparenzberichte veröffentlicht werden, wie es auch Google, Facebook oder Twitter praktizieren.

Tiktok-Verbot für US Army

Bereits vor einigen Wochen ordnete die US Navy an, die App zu deinstallieren. Mittlerweile wurde der US Army ein Verbot zur Nutzung von Tiktok auferlegt. In einer Stellungnahme bezeichne man die App als „Cyberbedrohung“.
Der Transparenzbericht von Bytedance wurde erst wenige Tage danach veröffentlicht. Ob dieser das Verbot beeinflusst hätte, kann nun also nicht gesagt werden.

Quelle: Standard
Artikelbild: Shutterstock / Von arda savasciogullari

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