Alternativer Titel: Das, was man hören will! Was wäre, wenn ein Faktencheck sich nicht an die Fakten, sondern an die Vorbehalte hält?

Gestern Abend konnten wir es wieder wunderbar beobachten: Ein Faktencheck ist am Ende nichts wert. Er ist völlig wertlos, sofern er nicht Vorbehalte und Gefühlslagen bedient. Es tut uns leid, dass wir diesen Faktencheck, der die Erwartungshaltung vieler Menschen nicht erfüllt hat, überhaupt veröffentlicht haben.

Deswegen gibt es an dieser Stelle den wahren wahren Faktencheck in der Wahrheits-Edition. Wir wiederholen einfach noch mal den gestrigen Faktencheck zu Moria und dem Feuerwehrfahrzeug (Original hier) und schreiben ihn so, wie es die Kommentatoren zu dem echten Faktencheck gerne haben würden.

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Wenn soetwas das Mimikama ist, was in Zukunft von vielen Menschen gewünscht wird, dann überlegen wir uns einfach, ob wir nicht in Zukunft einfach wahre wahre Faktenchecks (oder sind es dann eher Fakten-Shakes) machen, die nicht mehr so viel mit Fakten zu tun haben, aber dafür die Erwartungshaltungen der Menschen, sowie ihre Wutsituationen einfach erfüllen.

Worum geht es? Es geht um ein Foto, auf dem ein Feuerwehrauto zu sehen ist. Dieses Feuerwehrauto hat eine zersplitterte Frontscheibe, da es angegriffen wurde. Zu diesem Bild mit dem Feuerwehrauto wird ausgesagt, das ist in Moria aufgenommen wurde. Dieses Feuerwehrfahrzeug soll nach Angaben des dazugehörigen Postings von Flüchtenden so hergerichtet worden sein. Natürlich erscheint dieses Bild im Kontext der Brände in Moria, und wird auch als genauso angesehen.

Der wahre wahre Faktencheck
Der wahre wahre Faktencheck

Der wahre wahre Faktencheck, so wie man ihn erwartet.

Dieses Bild stammt aus Moria. Ja schaut her, so sieht es dort aus, so gehen Flüchtlinge, die nach Europa kommen wollen, mit der Feuerwehr um. Von wann das Bild stammt? Irrelevant. Es passt doch, es ist doch so wie wir es sehen wollen. Undankbare Menschen zerstören die Werkzeuge der Helfer, bzw. attackieren Helfer.

Warum sollte man nun diesen undankbaren Menschen helfen? Schaut her auf dieses Feuerwehrauto. Schaut genau wie viele Treffer auf der Windschutzscheibe zu sehen sind. Wie alt das Foto ist? Hat es was mit den Bränden zu tun? Irrelevant. Es wurde zerstört.

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Es zeigt die Undankbarkeit, die vor Ort herrschen dürfte. Vielleicht, denn wir wissen es nicht, da wir selbst nicht vor Ort waren. Aber schaut her, schaut auf die Frontscheibe. Sie sieht aus wie in einem Krieg. Daher, jemanden in Schutz nehmen, der so ein Zerstörungspotenzial aufweist?

Natürlich ist dieses Bild nicht falsch. Und natürlich ist es verständlich, dass viele Menschen nun pauschal eine Bevölkerungsgruppe verurteilen. Denn schaut auf das Fahrzeug. Schaut auf die Brände. Warum soll man diese Menschen in Schutz nehmen? Sie zerstören doch alles! Ein Faktencheck zu dem Foto ist nicht notwendig.

Die Bilder zeigen jene Zerstörungen deutlich. Es ist völlig egal, wie alt die Bilder sind, zeigt sie an allen Enden des Internets zeigt sie in allen Winkeln von Social Media.

Wie alt sie sind? Hör auf, will niemand wissen, denn dadurch würde man die Täter ja nur in Schutz nehmen wollen und man kann dadurch nicht eine gesamte Bevölkerungsgruppe pauschal kriminalisieren.

Abschließend.

Die Vorlage zu diesem wahren wahren Faktencheck, also der Faktencheck über das Foto und das Alter des Fotos, war nur 233 Wörter lang. Dieser wahre wahre Faktencheck ist mit mehr als der doppelten Wortanzahl um einiges länger, war aber wesentlich einfacher zu schreiben gewesen. Warum? Ganz einfach, man musste nichts erklären.

Denn hey, dieses Foto zeigt doch Moria. Dieses Foto zeigt, dass es dort gewalttätige Menschen gibt, die in der Tat nicht davor zurückschrecken, auch Helferfahrzeuge zu attackieren. Wie alt das Foto ist? Irrelevant. Ob es in den aktuellen temporären Kontext der Brände in Moria gehört? Irrelevant. Zumindest für diesen wahren wahren Faktencheck.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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