Facebook verabsäumt Kennzeichnung von Falschinformationen


Autor: Annika Hommer
Datum: 8. Dezember 2020

Artikelbild: Ink Drop / Shutterstock
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Bereits geprüfte Falschmeldungen nicht von Facebook gekennzeichnet

Im Rahmen der Präsidentschaftswahl wurde zu den Vorgängen im Bundesstaat Georgia eine Vielzahl an Falschmeldungen verbreitet. Ein Report von Avaaz, einer Plattform für Online-Petitionen, zeigte nun, dass 60 Prozent der als falsch entlarvten News von Facebook nicht richtig gekennzeichnet wurden.

Falschmeldungen müssen markiert werden

Im Sinne der Meinungsfreiheit werden auf Facebook keine Meldungen gelöscht, selbst wenn sie als Fake-News aufgedeckt wurden. Allerdings gibt die Social Media Plattform an, diese Art von Nachrichten mit Warnhinweisen zu versehen, insbesondere dann, wenn sie Wahlen betreffen. Zur Untersuchung der Seite auf Falschmeldungen und deren Markierung beauftragt Facebook sogar mehrere Agenturen.

Patzer bei Posting-Kennzeichnungen zur Wahl in Georgia

Nun hat eine Untersuchung durch Avaaz von Facebook-Postings zur Wahl in Georgia gezeigt, dass 204 virale Postings, die 643.406 Interaktionen verursachten, Falschmeldungen enthielten, die nicht oder falsch gekennzeichnet wurden.

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Verbreitet wurden diese Meldungen unter anderem von Donald Trump, Tucker Carlson (Fox News Moderator) und George Takei (Star Trek Schauspieler) und von vielen kleineren Profilen kopiert und geteilt. Die Postings enthielten insbesondere Falschinformationen zu Wahlbetrug und verwandten Themen, die bereits von Facebook-eigenen Fakten-Checkern untersucht und widerlegt wurden.

Facebook KI-System unzureichend

Eigentlich verfügt Facebook über ein KI-System, das auch geteilte Kopien von Fake-News erkennen und als solche markieren sollte. Dieses scheint allerdings, wie die Avaaz-Untersuchung zeigt, nur unzureichend zu funktionieren. Dies ist in der aktuellen Situation der Wahlen in Georgia besonders gefährlich, da der Wahlvorgang dort noch nicht abgeschlossen ist. Durch Falschinformationen könnten unentschlossene Wähler bei der Nachwahl am 5. Januar zu einer Entscheidung verleitet werden, die auf falschen Annahmen basiert. Im Rahmen der Nachwahl werden zwei Senatoren gewählt, wodurch entschieden wird, ob es künftig eine demokratische oder republikanische Mehrheit im Senat geben wird.

Gastautorin: Annika Hommer von “Irgendwas Mit Schreiben
Quelle: Businessinsider.com
Artikelbild: Ink Drop / Shutterstock

 

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