Kinderschänder in Dannenberg


Autor: Andre Wolf
Datum: 6. Oktober 2014

Unter der Überschrift “ACHTUNG EIN KINDERSCHÄNDER IN DANNENBERG!!!!” wird aktuell eine Warnung verteilt, die recht präzise und glaubhaft einen Vorfall darstellt. Problem: es handelt sich hier um einen privaten Steckbrief.

Es handelt sich dabei um folgenden Status, den wir bewusst nur in kurzer Auszug darstellen, und zu welchem wir auch eine Anfrage an die Polizei Dannenberg gesendet haben:

dannen1
(Screenshot: Facebook, öffentlicher Status )

Gekürzt

Der Statusbeitrag ist im Ganzen sehr stimmig und auch im späteren Verlauf sehr detailliert, was die Angaben zu der Person angeht. Man könnte daher durchaus sagen, dass die Meldung den Charakter eines Steckbriefes bekommt, welcher von Privatpersonen so nicht ausgestellt werden darf. Noch dazu, wie die Meldung selbst angibt, sei die Person gefasst und abgeführt worden.

Die Polizei hat Ihn dann mit Handschellen abgeführt!
WAS ABER LEIDER NICHT HEIßT DAS ER NICHT WIEDER FREI KOMMT! Wir wissen es nicht genau.

DESWEGEN MEIN APELL AN ALLE ELTERN! BITTE PASST IN NÄCHSTER ZEIT AUF!

BESCHREIBUNG DES TÄTERS:

Wir haben die Pressestelle der entsprechenden Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen  angeschrieben, welche uns den Vorgang bestätigen können.

Vorfall ist real gewesen – private Warnungen jedoch kritisch anzusehen

Die Polizeiinspektion bestätigte uns gegenüber den Vorfall, merkte jedoch auch an, man solle entsprechenden privaten Postings kritisch gegenüber stehen.

Tatzeit: Fr., 03.10., 13 Uhr (…)
Tatörtlichkeit: Toilettenräume im Keller Kurzsachverhalt: Ein
18-jähriger Mann sprach das 9-jährige Kind in der Damentoilette an
und wollte sein Geschlechtsteil zeigen. Das Kind schrie sofort und
lief weg. Der Mann konnte aufgegriffen werden. Er wurde aufgrund der
bestehenden Fremdgefährdung in eine psychiatrische Klinik
eingewiesen.

Warnung nun legitim?

Eine Personenbeschreibung, wie sie in der Statusmeldung widergegeben wird, birgt unabsehbare Gefahren:
Trifft sie auf Unbeteiligte Personen zu, kann schnell eine Situation außer Kontrolle geraten. Aus der Beobachtung vieler Reaktionen heraus weiß man, dass schnell Gewalt- bis hin zu Todesandrohungen ausgesprochen werden. Was also nun, wenn jemand Unschuldiges angeprangert und auch eventuell durch wütende Personen angegangen wird?

Diese Meldung ist also KEINE FALSCHMELDUNG.
Jedoch raten wir den ursprünglichen Verfassern, vielleicht doch in Erwägung zu ziehen, die steckbriefartige Beschreibung aus der Statusmeldung zu entfernen.

 

Autor: Andre, mimikama.org

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