Aslybewerber tauschten nicht säckeweise ihre Kleidung in einem C&A!


Autor: Ralf Nowotny
Datum: 8. Juni 2021

Aslybewerber tauschten nicht säckeweise ihre Kleidung in einem C&A!
Aslybewerber tauschten nicht säckeweise ihre Kleidung in einem C&A!

Eine alte Behauptung kursiert wieder: In einem C&A in München sollen Asylbewerber säckeweise ihre Kleidung getauscht haben – doch die Filialen wissen davon nichts.

Es wäre ein Ereignis, von dem wahrscheinlich viele Leute nicht nur erzählen, sondern es sicherlich auch fotografieren und filmen würden: Gleich säckeweise sollen Asylbewerber in einer C&A-Filiale in München ihre Kleidung ausgetauscht haben, wortlos geduldet von den Mitarbeitern und der Zentrale.

Als Screenshot wird jene Behauptung nun wieder geteilt:

Asylbewerber im C&A?
Asylbewerber im C&A?

Dies ist kein Aufruf um irgendeinen Fremdenhass zu verbreiten“, so beginnt der Text, endend mit „Irgendwas stimmt doch mit unserem Land gerade nicht“ – ein Aufruf zur Nächstenliebe ist dies jedenfalls nicht.

Die Asylbewerber sollen laut einer unbekannten Person in der C&A-Filiale in München ihre Schuhe und Kleider gewechselt und den Laden wieder verlassen haben. Seit Wochen (!) ginge dies laut einer Mitarbeiterin so, die getragenen Schuhe und Kleidungsstücke werden am Abend immer säckeweise entsorgt, die Mitarbeiter seien dazu aufgefordert worden, nichts zu unternehmen.

Die Falschbehauptung ist von 2017 – und wir fragten nach!

Da sich schon damals, als wir darüber berichteten (siehe HIER) nirgendwo irgendwelche anderen Artikel, Zeugenaussagen oder Foto- und Videobeweise finden ließen (wovon man eigentlich ausgehen sollte, wenn dies angeblich schon seit Wochen so sei), fragten wir direkt bei C&A an, was von der Behauptung dran ist.

Und wir bekamen auch eine Antwort:

„Sehr geehrter Herr Wolf,

vielen Dank für Ihre Nachricht.
Nach Rücksprache mit unseren Münchner Filialen können wir die geäußerten Inhalte in keinster Weise bestätigen. Ebenfalls können wir nicht bestätigen, öfters mit derartigen Anfragen konfrontiert zu werden.
Ungeachtet dessen wird eine herablassende Behandlung unserer Mitarbeiter und darüber hinaus von uns grundsätzlich nicht geduldet.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserer Rückmeldung weiterhelfen konnten und verbleiben mit freundlichen Grüßen,

Thorsten Rolfes
Thorsten Rolfes
Head of Corporate Communications C&A Europe“

Fassen wir zusammen

Erstmals tauchte die Behauptung 2017 auf, zum Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingswelle“, zur damaligen Zeit gingen auch sehr viele Fakes und Falschbehauptungen rum, von verschenkter Kleidung bis zu kostenlosen Smartphones und Autos, welche Asylbewerber bekommen würden.

Nun kursiert die Behauptung über verschenkte Kleidung in einer C&A-Filiale erneut und möchte wohl den Eindruck erwecken, aktuell zu sein – doch bereits 2017 gab es dafür keinerlei Belege von anderen Medien, Nutzern oder von Mitarbeitern, auch C&A selbst widersprach der Behauptung.

[mk_ad]

Auch interessant:
62 Millionen Menschen folgen Impfgegner-Accounts auf verschiedenen sozialen Medien. Das führt zu enormen Umsätzen durch Werbeeinnahmen auf entsprechenden Seiten für die Betreiber der Plattformen.
Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.