Information
Information

Ein Meldeportal aus Texas ermöglicht Meldungen von Abtreibungen nach der 6. Schwangerschaftswoche, doch Netzaktivisten fluten die Seite – unter anderem mit Shrek-Pornos!

Ein neues Gesetz in Texas/USA, welches ab September in Kraft tritt, verbietet Abtreibungen nach der 6. Schwangerschaftswoche – also nach einem Zeitpunkt, an dem viele Frauen noch nicht einmal wissen, dass sie schwanger sind. Ein Meldeportal soll es nun Abtreibungsgegnern ermöglichen, Ärzte zu melden, die nach der 6. Schwangerschaftswoche abtreiben, doch Abtreibungsbefürworter halten dagegen, indem sie das Portal mit Spam-Meldungen überschütten.

Das Meldeportal

Ab dem 1. September tritt die Senate Bill 8, auch „Texas Heartbeat Act“ genannt (da der Herzschlag eines Fötus frühestens nach 6 Wochen mit Ultraschall messbar ist), in Kraft. Konkret sagt das Gesetz, dass Ärzte vor einer Abtreibung überprüfen müssen, ob das Herz bereits schlägt, und wenn ja, den Schwangerschaftsabbruch ablehnen müssen.

Die Seite „Texas Right to Life“ gestaltete bereits ein Meldeportal namens „Pro Life Whistleblower“, auf dem anonym Ärzte gemeldet werden können.

Das Meldeportal für Abtreibungsgegner
Das Meldeportal für Abtreibungsgegner

Laut „Texas Right to Life“ erlaubt die Senate Bill 8 keine Klagen gegen die Frau, die eine Abtreibung vornehmen lässt. Stattdessen konzentriert sich das texanische Heartbeat-Gesetz auf diejenigen, die „von der Tötung unschuldiger Babys profitieren, wie z. B. die Abtreiber und andere in der Abtreibungsindustrie“.

Digitaler Widerstand

In sozialen Netzwerken verbreitete sich schnell die Neuigkeit über das Meldeportal, und es wurde mit Augenzwinkern davor gewarnt, es nicht zu mißbrauchen.

„Hey Twitter, eine Anti-Choice-Organisation bittet um anonyme Hinweise auf Menschen, die anderen bei der Suche nach einer Abtreibungsbehandlung in Texas helfen. Ich frage mich, ob sie auch Leute berücksichtigt haben, die die Integrität dieses Systems missbrauchen. Hmmm, ich hoffe, die Leute missbrauchen das nicht! Das wäre ja schrecklich.“

„Texas Right to Life hat eine neue Website eingerichtet, die „Pro-Life-Whistleblower“ auffordert, anonym jeden zu verpfeifen, von dem sie glauben, dass er jemandem geholfen hat, eine Abtreibung in diesem Staat zu bekommen. Ich frage mich, ob sie SecureDrop benutzen.“

Anmerkung: Bei SecureDrop handelt es sich um eine Plattform, um die Kommunikation zwischen Journalisten und Whistleblowern abzusichern – denn Hacker hätten sicherlich Interesse an den über das Meldeportal übermittelten Daten.

Ein Nutzer meldete daraufhin beispielsweise Dr. Nick Riviera, den Arzt aus der Serie „Die Simpsons“:

Und ein TikTok-Nutzer demonstriert, wie er das Meldeportal mit Shrek-Pornos flutete (ja, sowas gibt es, und nein, googlet es besser nicht!)

@williamshaughn_#abortionispoggers #prochoice #abortion #abortionisahumanright♬ original sound – williamshaughn_

Mehr als 20 Kliniken, in denen Abtreibungen angeboten werden, haben bereits gegen das Gesetz geklagt, weswegen wahrscheinlich demnächst vor dem Supreme Court darüber verhandelt wird.


Weitere Quellen: Unilad, DerStandard, Vice, Spectrum News 1
Auch interessant:
Wer bisher auf Instagram sein Geburtsdatum nicht angegeben hat, muss dies nun nachholen. Damit will man Minderjährige schützen.
Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.