Die steigende Zahl an sogenannten Impfdurchbrüchen soll angeblich beweisen, dass die Impfung gegen das Coronavirus unwirksam ist.

In den letzten Wochen sind immer wieder Statistiken auf Social Media aufgetaucht, die sogenannte Impfdurchbrüche zeigen. Bei Impfdurchbrüchen handelt es sich um Fälle, bei denen geimpfte Personen sich trotzdem mit einem Virus, gegen das sie geimpft wurden, infizieren.

Diese Postings und Angaben sollen auch zeigen, dass Ungeimpfte sich im Verhältnis zu Geimpften nicht übermäßig häufig infizieren. Doch stimmen diese Angaben oder wurde er etwas einfach verdreht oder falsch dargestellt? Schauen wir auch so ein Posting. Dort lesen wir:

Die Zahl der Impfdurchbrüche in Österreich steigt laut aktuellem Bericht der Gesundheitsbehörde AGES massiv an. Die schwarzen Balken zeigen die Impfdurchbrüche seit Beginn der Impfaktionen von Anfang Februar bis zum 22. August. Die roten Balken geben an, wie viele doppelt geimpfte Menschen ab dem 22. August – also in den letzten vier Wochen – mit akuten Symptomen an Covid erkrankt sind. […]

Impfdurchbrüche bestätigen keine Unwirksamkeit
Impfdurchbrüche bestätigen keine Unwirksamkeit

Über Impfdurchbrüche und Impfwirksamkeit

Impfungen sind nicht unwirksam! Das ist eine Aussage, die ganz klar getätigt werden kann. Impfdurchbrüche bestätigen dementsprechend auch keine Unwirksamkeit. Impfdurchbrüche sind auch jetzt nichts Ungewöhnliches, sondern gab es immer schon. Das hat nichts mit dem Coronavirus zu tun. Es gab bereits bei der Masernimpfung, der Keuchhustenimpfung oder auch der Hepatitis-Impfung (natürlich auch allen anderen Impfungen) immer wieder Impfdurchbrüche. Doch der Unterschied ist, dass bei diesen Durchbrüchen die Krankheit nicht so intensiv und fatal verläuft. Und natürlich sind im Durchbrüche seltener.

Die Faktenprüfer der APA und der dpa haben zudem Faktenchecks zum Thema Impfdurchbruch und die Wirksamkeit veröffentlicht. Beide Presseagenturen kommen zu dem Ergebnis, dass Impfdurchbrüche eben nicht beweisen, dass die Impfung unzureichend wirken würde. Im Gegenteil, es ist sogar logisch, dass statistisch gesehen die absolute Anzahl von Impfdurchbrüchen steigen muss, desto mehr Menschen auch absolut geimpft sind. Dennoch zeigt sich, dass Ungeimpfte am wenigsten geschützt sind und der Anteil der Ungeimpften, die sich infizieren können, um ein Vielfaches höher ist, als bei den geimpften Personen. Im Faktencheck der dpa lesen wir:

Die Daten zeigen nicht, dass die Corona-Impfung unzureichend wirkt. Mit dem steigenden Anteil der geimpften Bevölkerung steigt rein statistisch auch die Anzahl der Impfdurchbrüche.

Die APA spezifiziert in ihrem Faktencheck auch die Gruppe, welche von den Durchbrüchen stark betroffen ist:

Fast alle Patienten mit Impfdurchbrüchen seien immunsupprimiert, sehr alt, hätten Krebs oder eine Autoimmunerkrankung. In Israel zeigt sich unterdessen die gute Wirksamkeit der Impf-Auffrischungen. Ungeimpfte sind am wenigsten geschützt. Was stimmt ist, dass der Impfschutz Studien zufolge vor allem bei Älteren nach einigen Monaten etwas nachlässt.

Es ist daher also eine unsinnige Aussage, Impfdurchbrüche als Verweigerungsargument gegen eine Impfung zu nutzen. Für weitergehende Erklärungen verweisen wir hier auf die jeweiligen Faktenchecks der Presseagenturen:

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