Wegen angeblicher Verbreitung von Fake News: Russland sperrt Euronews
Wegen angeblicher Verbreitung von Fake News: Russland sperrt Euronews

Für die Menschen in Russland wird es immer schwieriger, sich objektiv über den Ukraine-Konflikt zu informieren. Nachdem kürzlich Facebook und Instagram mit der Begründung, es seien „extremistische Organisationen“, blockiert wurden (wir berichteten), ist nun auch der meistgesehene europäische Nachrichtensender nicht mehr in Russland erreichbar.

Euronews verbreite Falschinformationen

Die russische Nachrichtenagentur Tass begründete die Sperrung des Senders, der mit seinem Programm 440 Millionen Haushalte in 160 Ländern erreicht und auch in russischer Sprache ausgestrahlt wird, mit der Verbreitung von „Falschinformationen“ von Euronews über den Krieg in der Ukraine, der in Russland nur als „Spezial-Operation“ bezeichnet wird. Den Verantwortlichen des Senders würden ansonsten durch ein neues Mediengesetz ansonsten bis zu 15 Jahre Haft drohen.

Der Sender weist die Vorwürfe zurück

In einem ausführlichen Statement weist Euronews die Beschuldigungen zurück und fordert die Einhaltung von Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO zur Medienfreiheit. Die russische Bevölkerung müsse die Möglichkeit haben, „ihre Meinung ohne Einmischung zu äußern und Informationen und Ideen über alle Medien und ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und weiterzugeben“.

Euronews sei seit über 20 Jahren eine wichtige unabhängige Informationsquelle für Millionen von Russen und erreiche über 30 Millionen TV-Haushalte. Der Nachrichtensender sei somit nicht nur die meistgesehene, sondern auch die bekannteste und vertrauenswürdigste internationale Nachrichtenmarke in Russland.

Der Sender sieht die „inakzeptable Zensur“ als weiteren Beweis, dass er mit der Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt den eigenen Werten treu geblieben ist, man werde weder Kompromisse eingehen, noch sich für die Berichterstattung entschuldigen.

Es wird weiterhin auf Russisch gesendet

In der Erklärung weist der Sender darauf hin, dass er weiterhin an seinem Auftrag festhalten wird, die russischen Bürger weiterhin mit unabhängigen, unparteiischen und pluralistischen Informationen zu versorgen. Die Live-TV-Übertragung der russischsprachigen Ausgabe von Euronews wird weiterhin auf den digitalen Plattformen von Euronews verfügbar sein.

Zudem sei der Livestream des Senders auch über ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) erreichbar, weitere Verbreitungsmöglichkeiten werden derzeit geprüft und zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

Quelle: Euronews


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