Wenn in den eigenen vier Wänden plötzliche Flecken an der Wand auftauchen, ist überlegtes Handeln gefragt. Denn Schimmel sieht nicht nur unschön aus, er kann auch gesundheitliche Folgen haben. Doch wie entsteht Schimmel überhaupt und wie kannst du ihn richtig entfernen?

-Eine Information unseres Kooperationspartners Checked4you-

Wie Schimmel entsteht

In der kalten Jahreszeit gedeihen Schimmelpilze besonders gut, denn sie wachsen immer da, wo Feuchtigkeit zu finden ist und wenig Luft zirkuliert. Schon allein durch Kochen, Duschen, Wäsche trocknen und Atmen gelangen jeden Tag mehrere Liter Wasser in die Raumluft. Wird dann nicht richtig gelüftet, kann durch die feuchte Luft leicht Schimmel entstehen. Schließlich bietet eine Wohnung alles, was Schimmelpilze brauchen: milde Temperaturen, Feuchtigkeit und gute Nährstoffe. Haarschuppen und Staub zum Beispiel. Aber auch durch undichte Leitungen, Dächer und Fenster kann ein Feuchte- und Schimmel-Schaden entstehen.

Schimmel in der Wohnung ist im ersten Moment meist ungefährlich, wenn Du gesund bist. Trotzdem muss er entfernt werden, da er auf Dauer auch deine Gesundheit beeinflussen kann. Für Menschen mit Asthma oder stark geschwächten Abwehrkräften, beispielsweise in Folge einer Chemotherapie, kann er sogar richtig gefährlich werden.

Vermieter:innen informieren

Wenn es sich um eine Mietwohnung handelt, musst Du den Schimmelschaden umgehend schriftlich dem Vermieter oder der Vermieterin melden. Die sollten sich um die Beseitigung des Schadens kümmern. Außerdem ist es sinnvoll, den Schaden z. B. durch Fotos zu dokumentieren. Manchmal ergeben sich dadurch aber auch Streitigkeiten, wenn es mit der Sanierung dauert, deine Wohnsituation beeinträchtigt ist oder es um die Suche nach der Ursache für den Schimmel geht. Bei diesen meist rechtlichen Fragen kannst Du Dich von der Verbraucherzentrale NRW beraten lassen.

Schimmel beseitigen

Kleine, oberflächliche Schimmelschäden kannst Du selbst beseitigen, aber nur wenn das Gebäude nicht beschädigt wird und Du ganz gesund bist. Du solltest aber immer vorsorglich Schutzhandschuhe, Gesichtsmaske mit Feinstaubfilter und Schutzbrille tragen.

Sinn macht die eigene Schimmelentfernung nur, wenn Du die Ursache für den Feuchteschaden kennst und abstellen kannst, sonst kommt der Schimmel immer wieder. Der Schaden sollte nicht mehr als einen halben Quadratmeter groß sein – bei größeren Schäden muss eine Fachfirma ran. Egal, ob Du selbst loslegst oder eine Fachfirma kommt, verschimmeltes Material muss vollständig entfernt werden! Denn auch abgestorbene Bestandteile können noch eine allergieauslösende Wirkung haben oder muffig riechen.

Kleine Schäden

Ist der Befall klein und nur an der Oberfläche, genügen manchmal schon ein Schwamm und ein normaler Haushaltsreiniger, insbesondere bei glatten Flächen. Auf keinen Fall solltest Du Staub aufwirbeln oder gar in der Wohnung verteilen, wenn Du Schimmel entfernst. Bei porösen Flächen eignet sich auch ein 70 bis 80 prozentiger Ethylalkohol (z. B. entsprechend verdünnter Brennspiritus). Achtung: Nur bei weit geöffnetem Fenster anwenden und von Zündquellen fernhalten, sonst besteht Explosionsgefahr!

Anti-Schimmelmittel sind in der Regel nicht erforderlich und beseitigen die Biomasse des Schimmelschadens nicht rückstandslos. Im Gegenteil, einige Mittel können lebenslange Kontaktallergien hervorrufen. Da sich deren Wirkstoffe meist im Hausstaub oder in der Raumluft wiederfinden, bist auch du diesen Substanzen ausgesetzt.

Große Schäden

Hat der Schimmelpilz sich jedoch bereits weiter ausgebreitet oder über den Putz hergemacht, müssen oft nicht nur befallene Tapeten entfernt und erneuert werden, sondern auch die darunter liegenden Wandschichten. Hier müssen Expert:innen ans Werk, die die Gefahren und die nötigen Schutzvorkehrungen bei der Sanierung kennen und mit den aktuellen Vorschriften vertraut sind.

Was kann ich tun, damit es gar nicht erst soweit kommt?

  • Heizen und lüften – aber richtig!
  • Raumluft mehrmals täglich austauschen
  • Zusätzlich nach Kochen, Duschen, Baden & Co. Fenster weit öffnen
  • Im Winter mehrmals etwa fünf Minuten bei weit geöffnetem Fenster lüften – am besten mit Durchzug; im Sommer kann der Vorgang länger dauern
  • Im Winter nach dem Lüften heizen, um kalte Wänden schnell wieder warm zu bekommen
  • Alle Räume mindestens auf 16 Grad Celsius beheizen

Noch Fragen? Die Verbraucherzentrale NRW beantwortet schnell und unkompliziert alle Fragen rund um das Thema Schimmelbildung in der Wohnung. Außerdem kannst du hier einen Termin zur individuellen Beratung in deiner Nähe vereinbaren.

Quelle: Checked4you

Passend zum Thema: Nein, diese Pilzinfektion stammte nicht von PCR-Tests!

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)