Für Firmen sieht’s noch übler aus, denn da geht richtig Arbeitszeit nur dafür drauf, die Postfächer vom Müll zu befreien. Das Internet insgesamt wird auch nicht gerade schneller, wenn die Datenwege ständig verstopft sind. Und das alles dank „Spam“.

Spam – Dosenfleisch in Endlosschleife

„Spam“ ist eigentlich eingelegtes Dosenfleisch – 1937 wurde es von der amerikanischen Firma Hormel Foods auf den Markt gebracht und war ein echter Renner. Aber warum hat man Massen-Emails mit unerwünschter Werbung danach benannt? Wie es heißt, soll ein Sketch der britischen Komikertruppe „Monthy Python“ (u.a. „Leben des Brian“) dafür verantwortlich sein, in dem ein Kellner andauernd die Karte mit Spamgerichten vorliest, obwohl die Gäste etwas ohne Spam haben wollen – unerwünschter Inhalt eben …

Spam hat viele Gesichter: Malware, Falsche Antikriegspetitionen, Freundschafts-Kettenbriefe, Sensationelle Erbschafts-Angebote von Übersee, Werbung natürlich oder auch Viruswarnungen mit Hinweisen auf einen Schädling, der einem nicht nur den Computer, sondern auch gleich noch Monitor, Kaffeemaschine und Toaster zerstören soll („Hoax„). Außerdem können hinter solchen E-Mails Links auf gefälschte Internetseiten („Phishing„) oder Anhänge mit Viren unterschiedlichster Art stecken.

Woher haben die meine Adresse?

Zum einen durch eure eigenen Aktivitäten im Netz – wenn ihr mal an irgendwelchen Gewinnspielen oder ähnlichen Aktionen teilnehmt, dann kann es gut sein, dass eure Mail-Adresse danach ganz schön herum kommt in der Welt. Zudem wird das Internet mit Hilfe von speziellen Programmen nach Adressen durchgescannt – wenn ihr eure Mailadresse auf einer Homepage stehen habt, kann sie so früher oder später erfasst werden.

Aber nicht nur das: Bei der so genannten „Wörterbuch-Attacke“ werden stinknormale Telefonbücher (z.B. auf CD-ROM) automatisch durchsucht und aus den Namen mögliche bzw. besonders wahrscheinliche Adressen generiert – zum Beispiel [email protected], [email protected], [email protected], mustermann123 usw. Nach dem Versenden müssen die Bösewichte nur noch schauen, welche nicht als unzustellbar zurückgekommen sind – Bingo, diese Adressen existieren! Jetzt kann’s erst richtig losgehen …

Dazu muss man sagen, dass E-Mails nur mit vorheriger Zustimmung des Empfängers versendet werden dürfen – Spamming ist also zumindest in Deutschland und auch der EU rechtswidrig. Aber das nutzt einem in der Praxis recht wenig, wenn die E-Mails aus irgendwelchen Ländern der Erde kommen, und man von hier aus an die Schuldigen rechtlich gar nicht ran kommt. Man muss sich also erst mal selber helfen.

Was kann ich tun, wenn mein Postfach bereits überquillt?

Die derzeit gängige Methode sind Filter, die in Mailprogrammen bereits eingebaut sind – allerdings ist es hier möglich, dass auch Mails, die man eigentlich haben will, im Filter hängen bleiben. Wer dennoch des Spams überhaupt nicht mehr Herr wird, dem bleibt letztlich nur eine gründliche Lösung: Der Wechsel der Mail-Adresse.

Worauf muss ich achten?

  • Eine originelle Adresse auswählen: Einfach nur Vor- und Nachname sind geradezu eine Einladung für die „Wörterbuch-Attacke“
  • Gebt eure Adresse so selten wie möglich an, wenn ihr im Internet unterwegs seid.
  • Der Trend geht zur Zweitadresse: Eine für Bestellungen, Netzwerke, Messenger oder Foren, die andere für den persönlichen Briefverkehr.
  • Niemals auf Spam-Mails antworten – damit bestätigt ihr nur, dass ihr sie bekommen habt und macht zusätzlich auf euch aufmerksam.
  • Niemals Links in Spam-Mails anklicken! Wird irgendwas im Zusammenhang mit einem Dienst behauptet, den ihr tatsächlich nutzt, öffnet dessen Seite im Browser und loggt euch ein. Sollte da wirklich was nicht stimmen, wird euch das auch dort angezeigt.
  • Niemals Anhänge in Spam-Mails öffnen!
  • Niemals Kettenbriefe weiter senden!
  • Virenschutzprogramme, Anti-Spam-Filter sowie Betriebssystem immer aktuell halten.

Noch genauere Hinweise zum Thema gibt’s auch auf www.verbraucherzentrale.nrw!

Quelle:

Checked4You
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