Auf Facebook kursieren schockierende Statusmeldungen, die angeblich von einem Vater berichten, der seinen fünfjährigen Sohn mit einer Machete erschlagen hat. Diese Behauptung ist jedoch irreführend. Es handelt sich um eine Phishing-Falle.

Die Betrüger gehen dabei raffiniert vor: Die Posts beginnen immer mit einem variierenden Ortsnamen, im aktuellen Beispiel „Hamburg“, der bei den Lesern den Eindruck erwecken soll, dass sich die grausamen Ereignisse in ihrer Nähe abspielen, um so Interesse und Neugier zu wecken. Diese Betrugsvarianten kennen wir bereits von den Kinder-Vermisstenmeldungen auf Facebook!

Der Titel: „Vater ruft den Notruf, um zuzugeben, dass er seinen Sohn (5) mit einer Machete getötet hat…“

Screenshot: FAKE / "Vater tötet Sohn mit Machete"-Beiträge auf Facebook!

Der Titel: "Vater ruft den Notruf, um zuzugeben, dass er seinen Sohn (5) mit einer Machete getötet hat..."
Screenshot: FAKE / „Vater tötet Sohn mit Machete“-Beiträge auf Facebook!

Klickt der Nutzer auf den Beitrag, wird er auf eine Seite weitergeleitet, die der Facebook-Seite sehr ähnlich sieht. Dort werden sie aufgefordert, ihre Facebook-Login-Daten erneut einzugeben. Dabei handelt es sich um eine klassische Phishing-Technik. Die gefälschte Seite ist darauf ausgelegt, persönliche Informationen – in diesem Fall die Facebook-Login-Daten – der Nutzer zu stehlen.

Screenshot der gefälschten Log-in-Eingabemaske von Facebook
Screenshot der gefälschten Log-in-Eingabemaske von Facebook

Gibt man in der gefälschten Log-in-Eingabemaske von Facebook seine Zugangsdaten ein, dann landen diese 1:1 in den Händen der Betrüger!

Mit Ihren Zugangsdaten können Betrüger die Kontrolle über den Facebook-Account des Users erlangen, private Informationen einsehen, Beiträge in Ihrem Namen posten, Freundschaftsanfragen verschicken und in einigen Fällen sogar auf verlinkte E-Mail-Accounts oder andere Dienste zugreifen. Sie können diese Daten auch weiterverkaufen, was den Nutzer zu einem potenziellen Ziel für weitere Betrugs- und Phishingversuche macht.

Häufig werden solche Beiträge von Nutzern gepostet, die selbst Opfer dieser Betrugsmasche geworden sind und vielleicht gar nicht wissen, dass sie diese Beiträge posten, da dies oft automatisiert geschieht.

Zusätzliche Verwirrung stiftet das beigefügte Bild, das tatsächlich aus dem Jahr 2021 stammt und einen tragischen Vorfall in Ohio, USA, zeigt, bei dem ein Vater seinen Sohn mit einem Baseballschläger und nicht mit einer Machete getötet hat. Diese wahre Geschichte wird manipuliert und in einer erfundenen Machete-Geschichte verwendet, um die Phishing-Falle authentischer erscheinen zu lassen.

Dieser Fall zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, auf Plattformen wie Facebook wachsam zu sein. Seien Sie vorsichtig bei der Eingabe Ihrer Anmeldedaten, insbesondere wenn Sie dazu aufgefordert werden. Überprüfen Sie immer die URL in der Adressleiste Ihres Browsers, um sicherzustellen, dass Sie sich auf der echten Facebook-Seite befinden. Wenn Sie auf einen verdächtigen Beitrag stoßen, melden Sie diesen bitte umgehend Facebook. Je mehr Menschen sich solcher Betrügereien bewusst sind und sie melden, desto sicherer wird Facebook für uns alle.

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