Die Behauptung

Die UNO und die WHO empfehlen angeblich, dass Kinder sexuelle Partner haben sollten. Schulen hätten dazu nun entsprechende Anweisungen erhalten!

Unser Fazit

Der Faktencheck zeigt, dass die UNO und die WHO sich stattdessen dafür einsetzen, fundierte und sichere Sexualerziehung zu fördern, um Jugendliche auf eine gesunde und verantwortungsvolle Entwicklung vorzubereiten.

Die Richtlinien zur Richtlinien zur Sexualerziehung: In sozialen Netzwerken aufgetauchte Behauptungen, dass die Vereinten Nationen (UN) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagen hätten, dass Kinder sexuelle Partner haben sollten, wurden entschieden zurückgewiesen. Diese Organisationen hätten Schulen angewiesen, Kinder über Themen wie Masturbation, Pornografie und Homosexualität zu unterrichten.

Diese Behauptungen machen aktuell in dieser Form und unterschiedlichen Sprachen die Runde

MIMIKAMA

UNO-Leitfaden missinterpretiert

Der „International Technical Guide on Sexual Education“ der Vereinten Nationen, der zur Untermauerung dieser Vorwürfe herangezogen wird, enthält jedoch keine derartigen Anweisungen. Der Leitfaden ist mit 139 Seiten ein umfangreiches Dokument, das in den sozialen Medien behauptete Zitat findet sich darin jedoch nicht.

Ergebnisse der Überprüfung

Die Ergebnisse dieser Überprüfung zeigen eindeutig, dass die Vorwürfe unbegründet sind. Die WHO stellte klar, dass der Leitfaden auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der ganzen Welt beruht und dazu dient, Fachkräfte aus dem Bildungs- und Gesundheitswesen bei der Entwicklung und Umsetzung von Sexualaufklärungsprogrammen zu unterstützen. Ziel dieser Programme ist es, Jugendliche auf eine sichere, informierte und verantwortungsvolle Sexualität vorzubereiten.

Keine Förderung der Masturbation

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Bericht nicht die Förderung der Masturbation in der Sexualerziehung beinhaltet, wie in der irreführenden Behauptung angenommen. Die WHO erklärte dazu: „Die WHO befürwortet in ihren Dokumenten weder die Masturbation noch irgendeine andere Handlung“.

Irreführende Interpretationen

In den im Internet kursierenden Fehlinformationen werden Aussagen aus dem Bericht aus dem Zusammenhang gerissen und falsch interpretiert. Als Beispiel wird ein Satz aus dem Bericht auf Seite 16 des Dokuments angeführt. Die darin enthaltene Aussage, dass die umfassende Sexualerziehung (ISE) darauf abzielt, verschiedene Aspekte der Sexualität zu vermitteln, wird fälschlicherweise als Aufruf zur Förderung sexueller Beziehungen zwischen Kindern dargestellt.

Ursprung der Falschinformationen

Die Ursprünge dieser Fehlinformation gehen auf einen Bericht der Internationalen Juristenkommission (ICJ) zurück, der als „8. März-Prinzipien“ bekannt wurde. Dieses Dokument empfiehlt einen menschenrechtsbasierten Ansatz für Strafgesetze, die in der Regel Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Sexualität, Fortpflanzung, Drogenkonsum, HIV, Obdachlosigkeit und Armut unter Strafe stellen.


Faktencheck

Behauptung: Die UNO und die WHO weisen Schulen an, Kinder in Masturbation, Nutzung von Pornografie und Homosexualität zu unterrichten.
Faktencheck: Es gibt keinen Beleg dafür, dass die UNO oder die WHO solche Anweisungen gegeben haben.

Behauptung: Der „Internationale Technische Leitfaden zur Sexualerziehung“ der UNO enthält Anweisungen, dass Kinder sexuelle Partner haben sollten.
Faktencheck: Eine Überprüfung des Leitfadens hat ergeben, dass keine solchen Anweisungen enthalten sind.

Behauptung: Der Leitfaden zur Sexualerziehung der UNO basiert auf unbegründeten oder unsicheren Informationen.
Faktencheck: Die WHO bestätigt, dass der Leitfaden auf fundierten wissenschaftlichen Belegen basiert.

Behauptung: Der Leitfaden der WHO beinhaltet die Förderung der Masturbation in der Sexualerziehung.
Faktencheck: Die WHO hat klargestellt, dass der Leitfaden die Masturbation nicht fördert.

Behauptung: Der Leitfaden der UNO fördert sexuelle Beziehungen zwischen Kindern.
Faktencheck: Diese Behauptung beruht auf einer aus dem Kontext gerissenen und falsch interpretierten Aussage aus dem Leitfaden.

Behauptung: Die Falschinformationen stammen direkt von der UNO oder der WHO.
Faktencheck: Die Ursprünge der Falschinformationen können auf einen Bericht der Internationalen Juristenkommission (ICJ) zurückgeführt werden, der jedoch von Dritten falsch interpretiert wurde.

Behauptung: Die UNO und die WHO versuchen, Sexualität unter Kindern zu fördern.
Faktencheck: Beide Organisationen betonen ihre Bemühungen, eine fundierte und sichere Sexualerziehung zu fördern, die Jugendliche auf die Herausforderungen ihrer Entwicklung vorbereitet.


Fazit: Sowohl die UNO als auch die WHO haben diese Fehlinformationen entschieden zurückgewiesen und setzen sich weiterhin für eine fundierte und sichere Sexualaufklärung ein, um Jugendliche auf die Herausforderungen ihrer Entwicklung vorzubereiten.

Quellen:

Lesen Sie auch: Faktencheck: Nein, die UNO möchte nicht Sex zwischen Kindern und Erwachsenen legalisieren

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