Die Behauptung

Eine angebliche Studie der Universität Heidelberg behauptet, der Krieg in der Ukraine würde mehr CO2 ausstoßen als Deutschland in 600 Jahren – eine völlig unbegründete Behauptung.

Unser Fazit

Es gibt keine solche Studie der Universität Heidelberg. Die realen CO2-Emissionen des Ukraine-Kriegs sind erheblich, aber nicht annähernd so hoch wie behauptet.

In einer Zeit, in der Fakten wichtiger sind denn je, kursieren im Internet falsche Behauptungen über den CO₂-Ausstoß und den Klimaeinfluss des Krieges in der Ukraine. Diese Behauptungen, die auf einer angeblichen, aber nicht existierenden Studie der Universität Heidelberg basieren, übertreiben die Auswirkungen des Krieges auf das Klima massiv.

Screenshot der Behauptung über den Klimaeinfluss des Ukraine-Krieges aus den sozialen Medien
Screenshot der Behauptung über den Klimaeinfluss des Ukraine-Kriegs aus den sozialen Medien

Es ist wichtig, solche Falschinformationen zu hinterfragen und mit sachlichen Daten zu konfrontieren.

Die Wahrheit über den CO₂-Ausstoß und damit den Klimaeinfluss des Ukraine-Kriegs

Eine internationale Studie, die im Juni 2023 veröffentlicht wurde, beleuchtet den tatsächlichen CO₂-Ausstoß des Ukraine-Kriegs. Die Studie zeigt, dass im ersten Kriegsjahr etwa 119 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen wurden. Dies ist ein beträchtlicher Wert, liegt aber weit unter den irreführenden Zahlen, die online verbreitet werden.

Dem Mythos entgegentreten

FAKT: Es existiert keine Studie der Universität Heidelberg, die behauptet, der Ukraine-Krieg verursache mehr CO₂-Emissionen als Deutschland in 600 Jahren.

IRRGLAUBE: Die Behauptung, der Krieg würde solch astronomische CO₂-Mengen verursachen, kursiert im Internet.
TRUGSCHLUSS: Diese Behauptung ist völlig unrealistisch und entspricht nicht den tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

FAKT: Tatsächlich wurden im ersten Kriegsjahr in der Ukraine schätzungsweise 119 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen.

Realitätscheck: Vergleich mit Deutschlands Emissionen

Ein Vergleich mit Deutschlands CO₂-Ausstoß im Jahr 2022, der bei 746 Millionen Tonnen lag, zeigt, dass die Emissionen des Ukraine-Kriegs zwar signifikant, aber nicht so extrem sind, wie behauptet. Dies stellt den Kontext der Diskussion um Klimaauswirkungen von Kriegen richtig.

Klimafolgen des Krieges: Eine komplexe Bewertung

Der Krieg in der Ukraine hat vielfältige Auswirkungen auf das Klima. Zu den Emissionen zählen der Treibstoffverbrauch der Armeen, Emissionen durch Explosionen und Feuer sowie der Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Diese Faktoren müssen bei der Bewertung des Klimaeinflusses von Konflikten berücksichtigt werden.

Fazit

Die Verbreitung von Falschinformationen über den CO₂-Ausstoß des Ukraine-Kriegs ist nicht nur irreführend, sondern auch schädlich. Wissenschaftlich fundierte Daten zeigen, dass die realen Emissionen zwar bedeutsam sind, aber weit von den übertriebenen Behauptungen entfernt liegen. Es ist entscheidend, solche Mythen zu widerlegen und auf sachliche, überprüfbare Fakten zu setzen.

Quelle: dpa

Abonnieren Sie den Mimikama-Newsletter, um über aktuelle Betrugsmaschen und Schutzmaßnahmen informiert zu werden. Um Ihr Wissen über digitale Sicherheit zu erweitern und sich gegen Online-Betrug zu wappnen, nutzen Sie auch unser medienpädagogisches Angebot von Mimikama.

Das könnte Sie auch interessieren:
Eine irreführende Grafik verharmlost Tote durch Klimawandel
Klimawandel-Mythen: Ein Faktencheck

Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)