Die Behauptung

Laut einem Videobericht, der von Euronews stammen soll, sieht man eine angebliche Gülle-Attacke französischer Bauern auf die ukrainische Botschaft in Paris.

Unser Fazit

Sorgfältige Überprüfungen enthüllen, dass das Video eine Fälschung ist, ohne Bezug zu realen Ereignissen oder Aussagen der darin erwähnten Personen.

In einem aktuell kursierenden Video sieht man eine angebliche Gülle-Attacke französischer Bauern auf die ukrainische Botschaft in Paris. Dieses Video, angeblich von Euronews produziert, zeigt, wie ein Fahrzeug Gülle auf ein Gebäude sprüht und zitiert fälschlicherweise den Chef der französischen Landwirtschaftsgewerkschaft FNSEA

Die Verbreitung solcher Falschmeldungen kann weitreichende Folgen haben, nicht nur für die direkt Beteiligten, sondern auch für das Vertrauen in die Medienlandschaft insgesamt.

Um was geht es eigentlich?

Das in den sozialen Medien verbreitete Video behauptet, französische Bauern hätten aus Protest Gülle vor der ukrainischen Botschaft in Paris abgeladen. Diese Aktion sei eine Reaktion auf eine angebliche Aufforderung durch Botschaftsvertreter gewesen, die Demonstranten sollten sich zerstreuen. Das Video suggeriert, es handele sich um eine Berichterstattung von Euronews und zeigt ein angebliches Dokument des ukrainischen Botschafters sowie Zitate des FNSEA-Chefs.

Screenshot des fraglichen Videos
Screenshot des fraglichen Videos

Unsere Bewertung zum Videobericht

Eine gründliche Prüfung zeigt, dass das Video eine Fälschung ist: Euronews hat eine solche Berichterstattung nie veröffentlicht, und es gab keinen derartigen Vorfall vor der ukrainischen Botschaft. Das im Video gezeigte Dokument und die zitierten Aussagen sind ebenso erfunden. Tatsächlich zeigt das Video einen völlig anderen Protest, der im Dezember 2023 in Dijon stattfand und nichts mit der Ukraine zu tun hatte.

Fakten zum Videobericht

  • Authentizität des Videos: Euronews bestätigte, dass das Video eine Fälschung ist und in keinem Zusammenhang mit dem Sender steht.
  • Die wirkliche Szene: Die im Video gezeigte Gülle-Aktion fand tatsächlich in Dijon statt, als Protest gegen verspätete Beihilfen für Junglandwirte, nicht vor der ukrainischen Botschaft.
  • Falsche Dokumente und Zitate: Sowohl das im Video gezeigte Dokument als auch die Aussagen des FNSEA-Chefs wurden als Fälschungen identifiziert.
  • Verbreitung von Falschinformationen: Das Video verbreitete sich zunächst in russischen Telegram-Kanälen, bevor es in deutschsprachigen sozialen Netzwerken auftauchte.

Fragen und Antworten zum gefälschten Videobericht:

Frage 1: Wurde das im Video dargestellte Ereignis jemals bestätigt?
Antwort 1: Nein, das Ereignis hat nie stattgefunden; das Video ist eine komplette Fälschung.

Frage 2: Hat Euronews das Video produziert?
Antwort 2: Nein, Euronews hat bestätigt, dass das Video nicht von ihnen stammt und eine Fälschung ist.

Frage 3: Hat die Aktion vor der ukrainischen Botschaft stattgefunden?
Antwort 3: Nein, die im Video gezeigte Szene ereignete sich in Dijon bei einem völlig anderen Anlass.

Frage 4: Sind die im Video gezeigten Dokumente und Zitate echt?
Antwort 4: Nein, sowohl das Dokument als auch die Zitate wurden als Fälschungen entlarvt.

Frage 5: Wie verbreitete sich das gefälschte Video?
Antwort 5: Es verbreitete sich zunächst in russischen Telegram-Kanälen, bevor es in deutschsprachigen sozialen Medien auftauchte.

Fazit zum gefälschten „Gülle-Video“

Die gründliche Überprüfung des Videos zeigt deutlich, dass es sich um eine Fälschung handelt, die darauf abzielt, Falschinformationen zu verbreiten und das Vertrauen in die Medien zu untergraben. Es ist ein Beispiel dafür, wie digitale Plattformen für die Verbreitung von Desinformation missbraucht werden können. Die Notwendigkeit, Quellen kritisch zu hinterfragen und Informationen nur aus vertrauenswürdigen Medien zu beziehen, wird dadurch einmal mehr unterstrichen.

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Quelle: dpa-factchecking

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