Eine Meldung geht um die Welt, aus China soll gefälschter Reis in die Regale unserer Lebensmittelläden kommen.

Da wir immer mehr Anfragen zu dem Thema erhalten, bringen wir mal Informationen zusammen, um vielleicht etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Es handelt sich um Statusbeiträge wie u.a. diesen hier:

image

Um den Spannungsbogen nicht zu überreizen nehme ich gleich mal unser Ergebnis vorweg: „unbewiesen“.

Das Gerücht hält sich hartnäckig seit 2011, dass China Plastikreis herstellt und exportiert. Es erschienen Artikel über den „Fake Rice“ in denen sich die Verfasser auf Medien aus Singapur beriefen, die über die Massenherstellung von künstlichem Reis mit Plastikanteil in China berichteten.

Darin wurde ein „offizieller Vertreter der chinesischen Restaurant Association mit den Worten zitiert

„Drei Schüssel von dem Reis, ist als wenn man eine Plastiktüte isst“. Die Lage sei so ernst, das jetzt (damals (2011) jetzt, jetzt damals (2011) Untersuchungen vorgenommen werden würden, um der Sache in den Fabriken auf den Grund zu gehen.

Various reports in Singapore media have said that Chinese companies are mass producing fake rice made, in part, out of plastic, according to one online publication Very Vietnam … „A Chinese Restaurant Association official said that eating three bowls of this fake rice would be like eating one plastic bag. Due to the seriousness of the matter, he added that there would be an investigation of factories alleged to be producing the rice,” Very Vietnam noted.

Der künstliche Reis sei in seiner Herstellung billiger.

Zwischen 2011 und 2016 tauchte die Meldung immer wieder in unregelmäßigen Abständen in den sozialen Netzwerken auf, dabei gingen immer mehr Details der ursprünglichen Meldung verloren.

Enthielt der gefälschte Reis in den ersten Meldungen neben Plastik noch genießbare Lebensmittelanteile wie Kartoffel und Süßkartoffel. So wurde das Produkt in den Meldungen immer mehr auf Plastik Reis reduziert.

Auf alternativen Ernährungsplattformen tauchte die Meldung ebenso auf wie auf Facebook.

Einige Dinge haben alle Meldungen gemeinsam, der chinesische Offizielle, der niemals namentlich erwähnt wird, das Motiv der Gewinnsucht sowie überwiegend die Zusammensetzung der Meldung. Sie passt hervorragend in die „Alles aus China ist zunächst suspekt“ Mentalität, die gerne im Netz am Leben gehalten wird.

Videos zu dem Thema werden gnadenlos geteilt:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Bei genauer Betrachtung ist das Ergebnis aber zu dick, um irgendwo als Reis durchzugehen, die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine Pelletfüllung handelt, die nicht für den Verzehr vorgesehen ist.

Das Internetportal Snopes hat die Meldungen bis Oktober 2016 sehr schön aufgearbeitet und kommt wie auch wir zu dem Ergebnis „unbewiesen“ (Quelle)

Allerdings gibt es mit hoaxorfact auch einen Vertreter, der die Meldung als „Tatsache mit fehlenden Informationen“ darlegt. (Quelle)

Aus Asien wiederum kommen Dementis:

Denn da wird dann auch gerne die Rassistenkeule ausgepackt. (Quelle)

Wir fühlen uns an vielen Stellen der Berichte an die Gerüchte aus so mancher deutschen Stadt erinnert in chinesischen Restaurants im Nachbarort würden Katzen und Ratten statt Rind, Schwein, Huhn etc. in den Gerichten landen.

Da es keine stichhaltigen Beweise für, oder gegen das Gerücht gibt, sagen wir mit dem heutigen Kenntnisstand „unbewiesen“. Sollten wir Neues darüber hören, oder lesen, gibt es natürlich ein Update.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)