Faktencheck: „Danke für den Rat, die Algorithmen von Facebook zu umgehen, es funktioniert!“

Autor: Tom Wannenmacher

Kann man den Algorithmus als Facebook-Nutzer überhaupt mit dieser Methode ändern?
Kann man den Algorithmus als Facebook-Nutzer überhaupt mit dieser Methode ändern?

Aktuell scheint eine Art Kettenbrief auf Facebook zu verraten, wie man den Algorithmus von Facebook ändern kann, und zwar mit dem Satz „Lasst nur eine HALLO hier, lieben Dank“

Indem man einen bestimmten Text als Posting in seinem Facebook News Feed absetzt, soll man ganz einfach den Algorithmus von Facebook beeinflussen können und komplett andere News als bisher angezeigt bekommen. Diese Behauptung tauchte in einer Kurzversion letztes Jahr auf und in einer Langversion bereits 2018.

Kann man den Algorithmus als Facebook-Nutzer überhaupt mit dieser Methode ändern?

Der Text, der zurzeit auf Facebook kursiert, behauptet: „Ja, das geht“. Mit folgendem Text soll es möglich sein, anpassen zu können, was einem auf Facebook in seinem Newsfeed angezeigt wird:

Statusbeitrag auf Facebook: „Danke für den Rat, die Algorithmen von Facebook zu umgehen, es funktioniert! Ich habe ein völlig neues Profil. Ich sehe Beiträge von Personen, die ich nicht mehr sehe. Kopiere einfach diesen Text und fügen ihn dort ein, wo steht: ′′was machst du gerade′, so dass du das System umgehen. Hallo, neue alte Freunde! Lasst nur eine HALLO hier, lieben Dank.“
Statusbeitrag auf Facebook: „Danke für den Rat, die Algorithmen von Facebook zu umgehen, es funktioniert! Ich habe ein völlig neues Profil. Ich sehe Beiträge von Personen, die ich nicht mehr sehe. Kopiere einfach diesen Text und fügen ihn dort ein, wo steht: ′′was machst du gerade′, so dass du das System umgehen. Hallo, neue alte Freunde! Lasst nur eine HALLO hier, lieben Dank.“

Es reicht also, diesen Text zu posten, der gleichzeitig auch die Anleitung ist? Hmmm….

Der Algorithmus von Facebook

Wie funktioniert denn dieser überhaupt? Ist der tatsächlich so gestrickt, dass Facebook unter anderem die Beiträge auf den Pinnwänden durchcheckt, um zu prüfen, ob hier jemand den Algorithmus ändern möchte oder den AGB widerspricht oder ähnliches?

Nein, so funktioniert er natürlich nicht. Allerdings weiß niemand so genau, wie dieser die Inhalte, die wir zu sehen bekommen, steuert. Das ist wohl eins der bestgehüteten Geheimnisse der sozialen Netzwerke, und vermutlich auch nicht in einem Dreizeiler zu erklären.

Facebook selbst hat gegenüber der Washington Post mal erklärt:

“Wir ordnen den Newsfeed danach an, welches Posting für den Nutzer relevant sein könnte. Obwohl wir einige Anpassungen vorgenommen haben, die die Zahl der sichtbaren Postings von Freunden erhöhen können, ist der Newsfeed nicht auf 25 Kontakte beschränkt.“

“We will predict which posts you might want to interact with your friends about, and show these posts higher in feed. These are posts that inspire back-and-forth discussion in the comments and posts that you might want to share and react to — whether that’s a post from a friend seeking advice, a friend asking for recommendations for a trip, or a news article or video prompting lots of discussion.”

Nutzt dieses Posting dann überhaupt etwas?

Nein, tut es nicht. Außer, dass man nun eventuell eine Zeit lang wieder diesen Status überall sieht, weil ein paar Nutzer dann doch denken „Naja, ich poste das mal, wenn es nichts bringt, hat es auch nicht geschadet…“

Dieser Text ist noch dazu eine mutierte Variante, die es schon mal als „Langversion“ gab (siehe hier), wobei es sich auch hier um einen Fake handelte, der jedoch trotzdem mit Begeisterung geteilt wurde.


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