Schlachtung im Multikultiviertel. Polizei stürmt Wohnung


Autor: Andre Wolf
Datum: 15. Juni 2016

Es freut uns immer, wenn wir Informationen ergänzen können, wenn wir die Hintergründe von Informationen genauer Beleuchten können und wenn wir dann diverse Schlagwortinformationen einfach so weit beschreiben können, dass jeder weiß, woher Bilder und die Informationen um diese Bilder stammen. Und noch mehr freut es uns, wenn unsere Informationen bei denjenigen ankommen, die zuvor unvollständig jene Themen bearbeitet haben.


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Auch in diesem Falle gehen wir davon aus. Im Folgenden geht es um ein paar Bilder, welche auf dem Blog des sog. “Honigmann” zu sehen sind [1]. Dieser veröffentlichte am 5. Juni unter dem Titel “Schlachtung im Multikultiviertel. Polizei stürmt Wohnung.” 4 Bilder, welche eine illegale Schlachtung zeigen.

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Der Artikel besteht aus einer recht kurzen und offenen Beschreibung:

Diese Bilder wurden uns von einem Leser zugeschickt und zeigen deutlich eine Halal Schlachtung in mitten eines Neubaugebietes, was augenscheinlich von Multikulti-Bereicherer bewohnt ist. Zwei Wohnungen wurden prompt zu einer Halal Schlachterei umfunktioniert.

Zum Abschluss bekommt man noch die Info, dass diese Informationen aus dem Blog “Indexexpurgatorius” stammen. Schauen wir also mal da, ob es vielleicht hier mehr Informationen gibt.

Einer schreibt vom anderen ab

Fehlanzeige. Der Honigmann hat 1:1 die den Artikel, sprich die 4 Bilder und die 2 Sätze, von Indexexpurgatorius übernommen. Kann man machen. Indexexpurgatorius hat diese Bilder bereits am 03. Juni 2016 veröffentlicht, ohne Nennung von Herkunft und Zeit (“Neubaugebiet” und “Multikultiviertel” zählen nicht als geografische Einordnung). Also schauen wir mal, woher diese Bilder stammen.

Bildersuche mit Filtereinsatz

Zur Methodik: man nehme diese Bilder und lade sie in eine Rückwärtsbildersuche. In unserem Falle machen wir das ganz einfach über die Google Bildersuche [2]. Hier gibt es nun tatsächlich Ergebnisse! Ja, diese Bilder wurden bereits an mehreren Stellen im Netz veröffentlicht, sind also kein Geheimnis. Daher gilt es nun, die Suche ein wenig einzuschränken, um die ursprüngliche Stelle zu finden. Ein wichtiges Werkzeug sind dabei die Filterfunktionen, ganz besonders die Suchoption nach dem Veröffentlichungsdatum.

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Und auf dieser Suche nach der ursprünglichen Meldung bekommt man nun ein Ergebnis!

Die Fondation Brigitte Bardot

Die Bilder stammen von der Webseite der Fondation Brigitte Bardot (Brigitte Bardot Stiftung), die sich dem Schutz  von Wild- und Haustieren widmet [3]. Die Bilder stammen aus einem Einsatz gegen illegale Hausschlachtungen in Marseille und wurden laut Artikel am Donnerstag, den 24.09.2015 aufgenommen. Die Bilder wurden im Norden von Marseille, genauer gesagt in la Gavotte Peyret aufgenommen. Aus dem Artikel bekommt man die Informationen, dass in diesem Stadtteil, der als “gesetzlos” gilt, Tiere auf Balkonen und in Badewannen gehalten wurden. Mehrere Schafe und Rinder wurden hier illegal gehalten und geschlachtet.

Ceux ci ne sont pas tous visibles, beaucoup sont détenus dans les appartements, sur les balcons, dans les baignoires. 16 moutons seront sauvés et acheminés dans la bétaillère placée sous haute surveillance.

Problemstadt Marseille

Hierzu ist es nun wichtig, den Blick auf Marseille und seine Einwohner zu richten: Marseille hat in der Tat ein demografisches Problem, speziell der Norden der Stadt, welcher übrigens auch in dem Artikel der Stiftung als gesetzlos beschrieben wird. Marseille hat ein extremes soziales Gefälle, ein Gefälle was schon nahezu einzigartig für europäische Verhältnisse ist. Der Schweizer Tagesanzeiger hat in einem längeren Artikel auf die Probleme Marseilles deutlich hingewiesen:

In einige Strassen wagt sich die Polizei nicht mehr. Oder nur in Truppenstärke, mit gepanzerten Fahrzeugen.

Den gesamten Artikel unter dem Titel “In den Ghettos von Marseille” gibt es HIER zu lesen.

Halten wir abschließend fest:

  • Die Bilder sind KEIN Fake.
  • Die Aufnahmen stammen aus Marseille, September 2015
  • Von “Neubaugebieten” im positiven Sinne ist bei den Ghettos in Marseille nicht zu sprechen
  • Eine Stiftung für Tierschutz hat diese Bilder aufgenommen

Liebe Indexexpurgatorius, wir wissen ja, dass Ihr bei uns lest, denn sonst würdet Ihr nicht exakt denselben Satz unter Euren Artikeln stehen haben, so wie wir ihn haben (das ist ja auch völlig in Ordnung).

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Daher bieten wir Euch direkt an, unsere Informationen in den Artikel einzufügen. Die Bilder sind ja letztendlich kein Fake.

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