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Chemisch betrachtet reifen Bananen in einem natürlichen Prozess durch Ethylen, das auch beim händischen Nachreifen seine Verwendung findet.
Aktuell kursiert ein Sharepic auf Facebook, das erklärt, man könne chemisch gereifte Bananen an der Farbe des Stiels erkennen. So sollen Bananen, die einen grünen Stiel und braune Flecken aufweisen, chemisch gereift worden und Bananen, die einen schwarzen Stiel haben und schön gelb sind, natürlich gereift sein.
Das Bild sieht wie folgt aus:
Screenshot des angefragten Sharepic
Look out for chemicals in bananas!
If a banana has a green stalk and brown spots, it has been chemically ripened. A naturally ripened banana will have a black stalk and a lemon yellow color with brown spots.
Der Faktencheck
Nein, diese Behauptung stimmt nicht.
Wie die Kollegen von Snopes berichten, erfolgt die Reifung auf natürliche Weise als Reaktion auf das Pflanzenhormon „Ethylen“, das in bestimmten Entwicklungsstadien einer Pflanze freigesetzt wird. Aus Gründen, die von der Transportlogistik bis zur visuellen Ästhetik reichen, werden die meisten Bananen lange vor der Reife gepflückt. Einige Tage bevor sie in den Handel kommen, werden sie dann zur gemeinsamen Reifung in einer speziellen, klimatisierten Reifekammer Spuren von Ethylengas ausgesetzt.
Aus chemischer Sicht unterscheidet sich diese Methode mit Ethylen nicht von dem natürlichen Reifungsprozess einer Banane, da in beiden Fällen die gleiche Substanz die Reifung auslöst. Auch aus der Sicht der Lebensmittelsicherheit gibt es keine Unterschiede. In den USA zum Beispiel ist die Nachreifung von bio-markierten Tropenfrüchten mit Ethylen nach der Ernte ausdrücklich erlaubt.
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Auch in der EU wird zur Nachreifung Ethylen genutzt. In der Abhandlung „Der Bananenmarkt in der EU“ der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft steht auf Seite 13 folgendes:
Die Bananenernte erfolgt von Hand in grünem Zustand der Früchte, da bei einem Ausreifen der Bananen an der Pflanze das Fruchtfleisch mehlig werden würde. In den Packstationen der Plantagen werden die grünen Bananen von den Stämmen geschnitten, gewaschen, sortiert, gegen Krankheiten (Kronfäule) behandelt, etikettiert und schließlich in Kartons von jeweils etwa 18,2 Kilogramm Füllgewicht verpackt. Mittels LKW oder Eisenbahn erfolgt meist gleich der Transport der Früchte direkt zu den Exporthäfen. In den Kühlräumen der Frachtschiffe wird die Temperatur auf etwa 13°C reduziert, womit die Früchte in eine Art Schlafzustand versetzt werden. In den großen Häfen Europas angekommen werden die Bananen zu einer Reiferei transportiert. Die Früchte durchlaufen eine Qualitätskontrolle und gelangen in Reifekammern, in denen bei einer Temperatur von 14,5 bis 18°C und der Zuleitung von Ethylen der Reifeprozess eingeleitet wird. …
[Stand 2005]
Auf Nachfrage von Snopes bei Maricruz Ramirez Sanchez, Expertin für Technologie nach der Ernte am Agronomie-Forschungszentrum der Universität von Costa Rica, teilte sie mit, dass man davon ausgehen könne, dass beinahe jede Banane mit Ethylen behandelt wurde. („I would say 100%.“) Weiters führt sie aus, dass es keinen „visuellen Test“ gibt, um sicher zu beurteilen, ob eine Banane mit Ethylen behandelt wurde oder natürlich gereift ist.
Fazit:
Aus chemischer Sicht betrachtet, macht es keinen Unterschied, ob eine Banane natürlich durch Ethylen gereift ist oder später mit Ethylen behandelt wurde. Zudem werden Bananen aus verschiedenen Gründen unreif gepflückt und beinahe alle später in einer Reiferei mit Ethylen behandelt.
Beide Bananen auf dem Bild wurden also mit ziemlicher Sicherheit mit Ethylen nachgereift. Die Farbe des Stiels gibt also keine definitive Sicherheit darüber, ob eine Frucht chemisch behandelt wurde oder nicht.
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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)