Wie ein CGI-Video als Kriegshandlung in Israel missverstanden wird
Ein angeblicher Iran-Angriff auf Israel entpuppt sich als historische CGI-Simulation.
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Die Behauptung
Ein im Internet verbreitetes Video soll einen iranischen Raketenangriff auf Israel zeigen. Es wird behauptet, es handele sich um aktuelle Aufnahmen eines militärischen Schlagabtausches.
Unser Fazit
Bei dem Video handelt es sich um eine Computeranimation mit Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg, die bereits seit 2021 bekannt ist.
Die verbreitete Behauptung
In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das angeblich einen iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel dokumentiert.
Das Video zeigt Sirenen und rote Lichter, die den Himmel erhellen, und wurde mit Beschreibungen geteilt, die es als Reaktion auf tatsächliche militärische Aktionen darstellen. Diese Fehlinformation verbreitete sich schnell, und viele Nutzer glaubten, das Video zeige tatsächliche Ereignisse.
Der Faktencheck
Bei diesem Video handelt es sich um eine digitale Kreation, wie auch Nutzer auf X bereits kommentierten, und zeigt keine realen Szenen eines modernen Krieges. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass der Clip bereits seit Oktober 2021 online ist und von einem 3D-Animator erstellt wurde, der auf Instagram und YouTube aktiv ist.
Die Originalbeiträge des Erstellers weisen das Material eindeutig als CGI (computergenerierte Bilder) aus und beziehen sich thematisch auf den Zweiten Weltkrieg und nicht auf aktuelle Ereignisse im Nahen Osten oder anderswo. Die Betitelung „Lo que alguna vez vio la humanidad“ (zu deutsch: „Was die Menschheit einst sah“) und auch die Hashtags „ww2“ und „1940s“ weisen auf den Zweiten Weltkrieg hin.
Erkenntnisse und Auswirkungen
Die Wiederverwendung und Umdeutung historischer oder fiktionaler Inhalte als vermeintliche Dokumentationen aktueller Ereignisse stellt ein wachsendes Problem in der Informationsgesellschaft dar. Herkunft und Authentizität von online geteilten Inhalten sollten kritisch hinterfragt werden, insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen. Solche Fehlinformationen können nicht nur zu Missverständnissen führen, sondern auch Ängste schüren und zu einer polarisierten Wahrnehmung beitragen.
Fragen und Antworten zum Video und Desinformation
Frage 1: Wie kann ich die Authentizität eines Videos überprüfen?
Antwort 1: Überprüfen Sie die Quelle des Videos, suchen Sie nach anderen vertrauenswürdigen Berichten über die Ereignisse und verwenden Sie Tools zur Überprüfung von Inhalten, wie z.B. Bilderrückwärtssuche.
Frage 2: Warum werden CGI-Videos oft für echt gehalten?
Antwort 2: Die CGI-Technologie ist heute sehr ausgereift und kann realistische Bilder erzeugen, die aus dem Kontext gerissen als echt wahrgenommen werden können.
Frage 3: Welche Rolle spielen soziale Medien bei der Verbreitung von Fehlinformationen?
Antwort 3: Soziale Medien ermöglichen eine schnelle und weite Verbreitung von Informationen, was auch die Verbreitung von Fehlinformationen erleichtert, insbesondere wenn diese emotional aufgeladen oder visuell ansprechend sind.
Fazit
Bei diesem Video handelt es sich um einen computergenerierten Clip, es zeigt keine echten oder aktuellen Geschehnisse.
Die kritische Betrachtung und Überprüfung von Medieninhalten bleibt unerlässlich, um sich nicht von Fehlinformationen täuschen zu lassen. Es ist wichtig, immer nach verlässlichen Quellen und weiteren Informationen zu suchen, bevor man Inhalte teilt oder darauf reagiert.
Quelle: FullFact
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