Faktencheck: Hat Disney den „König der Löwen“ nur geklaut?
Autor: Tom Wannenmacher
Der Beweis? „König der Löwen“ ist geklaut! So nennt sich der Titel eines Videos, zu dem wir immer wieder Anfragen erhielten.
Hatte sich Disney bislang immer an Vorlagen aus Märchen und Legenden wie „Schneewittchen“, „Aladdin“ oder „Robin Hood“ bedient, verkündete man 1991 mit dem „König der Löwen“ einen Film ohne Vorlage zu veröffentlichen.
Doch daran gibt es inzwischen berechtigte Zweifel. Bereits in den 1950er Jahren veröffentlichte der japanische Manga-Zeichner Osama Tezuka seine Manga-Reihe „Kimba, der weiße Löwe“. Tezuka, der als der japanische Walt Disney gilt, ist außerhalb seines Heimatlandes weitestgehend unbekannt. In den 1960er Jahren wurde aus dem Manga eine erfolgreiche Anime-Serie.
Und es gibt viele Parallelen zum Disney-Löwen.
Nicht nur die Namen ähneln sich, sondern auch die Handlung. So muss auch der kleine Kimba auf dem Weg zum Löwenkönig viele Abenteuer meistern, bis er am Ende den Tod seines Vaters rächen kann. In einer Folge versucht er, seiner Freunde zuliebe, sich vegetarisch zu ernähren. Das erinnert doch sehr an Simba und seine Freunde Timon und Pumbaa.
In den ersten Konzeptzeichnungen soll auch Simba noch weiß gewesen sein. So hielt der Schauspieler Matthew Broderick, der Simba im amerikanischen Original seine Stimme leiht, den „König der Löwen“ für ein Remake des japanischen Animes „Kimba, der weiße Löwe“.
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Trotz solcher eindeutigen Übereinstimmungen verzichtete Tezuka Productions auf eine Plagiatsklage und somit auf viel Geld. „Man sei ja selbst sehr inspiriert von Disney“ heißt es.
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Autorin: Ingrid Brockhaus
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