Mann füttert Eisbärenmutter aus der Hand (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich

Foto von Eisbär und Mann - getrickst oder echt?
Foto von Eisbär und Mann - getrickst oder echt?

Dein Beitrag hilft Mimikama beim Faktencheck: Unterstütze uns via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon. Deine Hilfe zählt, um Fakten zu klären und Verlässlichkeit zu sichern. Unterstütze jetzt und mach den Unterschied! ❤️ Danke

Im Laufe der Menschheitsgeschichte gab es viele ungewöhnliche Freundschaften, die auf Fotos festgehalten wurden. Doch heute fragt man sich schon öfter einmal: Ist das echt oder wurde hier getrickst?

Sie sind schon recht selten geworden – die „Corona-freien“ Themen auf Social Media. Aber es gibt sie noch. So erhalten wir aktuell wieder Anfragen zu einer älteren Fotografie, die eine dunkel gekleidete Person zeigt. Während ein Eisbärenjunges ihr Bein umschlingt, füttert sie den erwachsenen Bären direkt aus der Hand.

Tatsächlich so passiert oder handelt es sich um eine Fotomontage? Es geht um folgendes Bild:

Eine alte Fotografie erreget aktuell wieder Aufmerksamkeit
Eine alte Fotografie erreget aktuell wieder Aufmerksamkeit

Einen Bären zu töten macht dich nicht zu einem mächtigen Mann. Aber ihn zu füttern während sein Junges dein Bein umarmt, schon.

Der Faktencheck

Das Foto ist echt. Wir hatten darüber im Oktober 2019 berichtet.

Es wurde in den 1970er Jahren in der Nähe der sibirischen Stadt Cape Schmidt vor der Küste der Tschuktschensee aufgenommen und zeigt einen Mann namens Nikolai Machulyak.

Wie die Kollegen von Snopes berichten, war Machulyak aufgrund seiner Beziehung zu Eisbären eine Art lokale Berühmtheit. Im August 1977 veröffentlichte V. Filimonov einen Artikel darüber mit dem Titel „ДРУЖБЫ ТВОЕЙ ПРОШУ“ – was übersetzt so viel heißt wie „Ich bitte um deine Freundschaft“ – im russischen Reisemagazin „Вокруг света“ („Around the World“).

Machulyak erklärt, dass ein Jäger im Dezember 1974 einen Eisbären getötet, und einen jungen Bären zurückgelassen hatte. Fünf Monate lang fütterte er die Bärin und nannte sie Masha. Im Frühjahr 1975 verschwand Masha, doch fast ein Jahr später trafen sich die beiden wieder.

Der Artikel enthält ebenfalls Tagebucheinträge von Machulyak, die beschreiben, wie er der Bärin immer wieder begegnete und auch mit Robbenfleisch aus der Hand fütterte.

Später freundete er sich auch mit einer größeren Bärin und ihrem Jungen an. Er nannte diese Bärin „Marya Mikhailovna“.

Aber auch wenn Machulyak immer wieder Bären traf, betonte er, dass ein wildes Tier, ein wildes Tier ist. Vor jeder Begegnung sagte er Masha und auch jedem anderen Bären:

„Ich bitte um deine Freundschaft. Hier ist meine Hand im Voraus – Handfläche hoch, es ist keine Waffe, sondern eine Dose Kondensmilch, die du liebst. Du bist ein schönes, starkes und liebenswertes Tier für mich. Ich will einen Freund in dir haben, und in der Freundschaft werde ich nicht treuer sein.“

Fazit:

Das Foto ist echt und wurde in den 1970er Jahren aufgenommen.

Es zeigt Nikolai Machulyak dabei, wie er einen Eisbären aus der Hand füttert. Das Foto gehört zu einer ganzen Serie und wurde sowohl im Reisemagazin „Around the World“ als auch bei Russian Geographical Society als Artikel veröffentlicht.

Weitere Bilder der Serie kannst du hier einsehen.

Doch auch wenn Machulyak eine Art Freundschaft mit diesen eindrucksvollen Tieren unterhielt, war er stets aufmerksam und vorsichtig bei seinen Begegnungen.

[mk_ad]

Das könnte dich auch interessieren: „Ein bewegender Moment“ – Das Foto dieser Eisbären ist KEIN Fake!

Weitere Quellen: Russian Geographical SocietyCorrectiv
Artikelbild: Вокруг света

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Sind Sie besorgt über Falschinformationen im Internet? Mimikama setzt sich für ein faktenbasiertes und sicheres Internet ein. Ihre Unterstützung ermöglicht es uns, weiterhin Qualität und Echtheit im Netz zu gewährleisten. Bitte unterstützen Sie und helfen Sie uns, ein vertrauenswürdiges digitales Umfeld zu schaffen. Ihre Unterstützung zählt! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.

Mehr von Mimikama