3.530 Kommentare, 25.750 Likes, 20.000 Aufrufe und 5.100 Follower: Macht 300 Euro.
Dies fanden Kommunikationsforscher der „Stratcom“ (Strategic Communication Center of Excellence der Nato) heraus. Um kleines Geld kann also ganz schön viel auf den verschiedenen sozialen Netzwerken gekauft werden. Soziale Netzwerke bekämpfen Manipulationen auf ihren Plattformen. Doch ist es einfacher als gedacht, manipulative Inhalte auf Facebook, Twitter, Instagram oder YouTube zu verankern. Man nutzt einfach einen der relativ günstigen Anbieter, die sich auf derartige Manipulationen spezialisiert hat.
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Mehr als 18.700 verschiedene Accounts im Einsatz
Laut Stratcom gäbe es derzeit hunderte dieser Dienste, beinahe alle russischen Ursprungs, die nur darauf warten, ihre Dienste anbieten zu können. Teils verfügen diese Firmen über einen großen Mitarbeiterpool und sind als offen arbeitende Unternehmen am Markt für jedermann leicht zugänglich.
Stratcom beauftragte für deren Ermittlungen, inwiefern Twitter, Facebook, Instagram und YouTube manipuliert werden können, über 16 verschiedenen Dienstleister. Diese sollten ihre Leistungen auf über 105 verschiedene Beiträge quer über die Netzwerke verteilen. Für die Abwicklung des Auftrags nutzten die Dienstleister mehr als 18.700 verschiedene Accounts, so Stratcom.
Werden manipulative Inhalte von Facebook erkannt?
Stratcom legte einen Testzeitraum von vier Monaten an. Hier untersuchte Stratcom einerseits, wie billig und einfach man Manipulationen kaufen und auch einsetzen kann. Außerdem wollten die Kommunikationsforscher herausfinden, wie lange sich die gekauften Inhalte auf den Plattformen halten. Auch, wie die sozialen Netzwerke bei Meldung absichtlich eingebundener Fakes handeln, wollte Stratcom feststellen.
Die Ergebnisse: Am Ende des Testzeitraums waren noch vier von fünf Fakes online zu finden. Auch Reaktionen auf gezielte Meldungen zu Fake-Accounts blieben aus, so waren hier immer noch 95 Prozent der entsprechenden Accounts online.
Selbstregulierung unzureichend. Netzwerke durchgefallen.
Dem EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation wurde also nur unzureichend Folge geleistet. Stratcom vertritt hier die Meinung, dass die Selbstregulierung innerhalb der sozialen Netzwerke gescheitert sei, die Netzwerke dahingehend allesamt durchgefallen sind.
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Die Problematik hierbei bleibt, dass es für Desinformationen keine klaren Definitionen, auch nicht in rechtlicher Hinsicht, gibt. Aufgrund fehlender klarer und rechtsfester Vorgaben gefiel der EU die Idee der Selbstregulierung noch am besten.
Kodex muss konkreter formuliert werden
Eine Überarbeitung des Verhaltenskodex ist nötig. Stratcom schlägt daher vor, diesen zu überprüfen und zu konkretisieren, sodass daraus eine „Anleitung“ entsteht, anhand derer man sämtliche Kriterien objektiv abarbeiten und überprüfen kann.
Stratcom hat sämtliche Ergebnisse dieses Tests mit Details zu den jeweiligen Netzwerken zum Download bereitgestellt.
Passend zum Thema: WhatsApp, Facebook und Instagram von Gericht verboten. Das Urteil.
Quelle: t3n.de
Artkelbild: Shutterstock / 13_Phunkod
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