Faktencheck: mRNA-Impfstoffe durch die Luft?

Für Verwirrung und Besorgnis haben die jüngsten Diskussionen in den sozialen Netzwerken über die angebliche Verabreichung von Impfstoffen durch Gavi aus der Luft gesorgt. Ein genauer Blick auf die verfügbaren Informationen zeigt jedoch, dass diese Behauptungen nicht auf Fakten beruhen.

Autor: Sonja Bart

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Die Behauptung

Derzeit wird die Falschinformation verbreitet, Gavi plane, Impfstoffe über Aerosole in der Luft zu verteilen, unterstützt durch Schlagzeilen wie „Horrorpläne: mRNA-Impfung über den Luftweg“.

Unser Fazit

Es gibt keine offiziellen Pläne von Gavi zur Aerosolverteilung von Impfstoffen. Die zugrundeliegenden Gerüchte sind falsch und beruhen möglicherweise auf einem Missverständnis einer wissenschaftlichen Studie der Yale Universität, die die Stabilität von mRNA in Aerosolform analysierte, jedoch ohne Bezug zur Impfstoffverteilung.

Ursprung der Fehlinformation

In einem im Oktober 2023 auf Facebook hochgeladenen Video wird behauptet, dass durch diese Methode Menschen „unbemerkt“ und ohne Zustimmung Impfstoffe durch die Luft verbreitet werden können.

Screenshot einer Fake-Meldung über Zwangsimpfung durch die Luft in den sozialen Medien
Screenshot einer Fake-Meldung über Zwangsimpfung durch die Luft in den sozialen Medien

Diese Behauptung wurde in den sozialen Medien vielfach geteilt.

Screenshot eines Videos aus Telegram
Screenshot eines Videos aus Telegram

Diese Behauptung ist nach eingehender Analyse der verfügbaren Daten und Fakten irreführend. Weder in den offiziellen Verlautbarungen von Gavi noch in den Protokollen der relevanten Gesundheitsorganisationen finden sich Belege für diese Behauptung.

Gavi’s (Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung) Rolle und Ziele

Gavi hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zugang zu Impfstoffen in weniger entwickelten Ländern zu verbessern. Die Organisation konzentriert sich auf die Bereitstellung von Impfstoffen für Kinder, um die Sterblichkeitsrate zu senken und Krankheiten zu bekämpfen. Die Allianz wird von verschiedenen internationalen Organisationen unterstützt, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank und UNICEF.

Prüfung der Fakten

Nach dem Auftauchen dieser Behauptungen hat die Nachrichtenagentur AFP sowohl Gavi als auch Sprecher der WHO und der UN kontaktiert. Alle Institutionen bestätigten, dass Gavi die Verabreichung von Impfstoffen aus der Luft weder empfiehlt noch unterstützt. Dieser Faktencheck widerlegt die im Video und in den sozialen Medien verbreiteten Behauptungen.

Wissenschaftlicher Kontext und Studien

Die Verbreitung der Fehlinformation könnte auf ein Missverständnis einer Studie der Universität Yale zurückzuführen sein. In dieser Studie wurde die Stabilität von mRNA-Molekülen in Aerosolform untersucht, allerdings im Kontext der Stabilitätsprüfung und nicht als Methode zur Impfstoffverabreichung.

In einfachen Worten: Es gibt ein Gerücht, das vielleicht entstanden ist, weil Leute eine wissenschaftliche Untersuchung von der Yale Universität falsch verstanden haben. In dieser Forschung haben Wissenschaftler geschaut, wie stabil mRNA-Teilchen sind, wenn sie in der Luft schweben. Aber sie haben das nur gemacht, um zu testen, wie lange diese Teilchen in dieser Form haltbar sind, nicht um sie als Impfstoff über die Luft zu verteilen.

Experten bestätigen, dass derzeit keine Impfstoffe existieren, die über die Luft verabreicht werden könnten, da dies technologisch und medizinisch nicht umsetzbar ist.

Fazit:

Behauptungen, die Impfallianz Gavi plane die Verteilung von Impfstoffen über die Luft, sind unbegründet und falsch. Diese Gerüchte könnten auf ein Missverständnis einer wissenschaftlichen Studie zurückzuführen sein, die sich mit der Stabilität von mRNA-Molekülen in Aerosolform befasste, ohne einen Zusammenhang mit der Verteilung von Impfstoffen herzustellen. Nach Überprüfung durch Gesundheitsorganisationen und Medienberichte gibt es keine Hinweise darauf, dass Gavi die Verabreichung von Impfstoffen über Aerosole unterstützt oder empfiehlt. Impfstoffe werden weiterhin konventionell verabreicht und es gibt keine Technologie oder wissenschaftliche Methode, die eine Impfung über die Luft ermöglicht. Es ist wichtig, solche Fehlinformationen zu identifizieren und richtig zu stellen, um eine sachliche Informationsvermittlung zu gewährleisten.

Quelle: AFP

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