Foto eines Reihers verblüfft das Internet: Photoshop oder Realität?

Ein Foto, das Illusion mit Realität verschmelzen lässt


Autor: Claudia Spiess
Datum: 18. April 2024

Die Behauptung

Ein Foto zeigt einen Reiher im Wasser. Das Bild macht den Eindruck, durch Bearbeitung manipuliert worden zu sein.

Unser Fazit

Das Foto ist echt und nicht durch Bildbearbeitung entstanden, sondern durch eine einzigartige Perspektive, besonderen Bildaufbau und Lichtverhältnisse, wodurch eine optische Täuschung erzeugt wurde.

Surreales Foto eines Reihers sorgt für „Knoten im Gehirn“

Im Internet kursieren Spekulationen, dass das Foto des Reihers im Wasser mit Photoshop oder einer anderen Bildbearbeitungssoftware nachträglich bearbeitet wurde. Bei einem Blick auf das Foto kann man sich nicht erklären, wie sich die Bildelemente zusammensetzen. – Es scheint zweigeteilt zu sein.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook (hier archiviert)

In diesem Posting wurde vermerkt, dass es sich um keine Fotomontage handelt. Nichtsdestotrotz zweifeln einige Nutzer oder können sich nicht erklären, wie dieses Foto entstanden sein soll.

Der Faktencheck

Das Foto stammt vom japanischen Fotografen Kenichi Ohno. Was man auf dem Foto sieht, ist ein Reiher, der im seichten Wasser steht. Hinter ihm befindet sich eine Betonwand, die ins Wasser reicht. Die Lichtverhältnisse an jenem windstillen Abend, an dem Ohno das Foto aufgenommen hatte, sorgen für die Farbgebung. Die Kombination aus natürlichem Licht, der Reflexion der Wand und dem perfekten Timing führte zu dieser beeindruckenden Aufnahme. Es macht den Anschein, als würde sich der Reiher aus einem Bild in ein anderes bewegen.

Das Bild trägt den Namen „Gap“, bzw. wurde es mit dem Titel „Hedatari“ (zu Deutsch: „Trennung“) für den 39. Wettbewerb für fotografische Arbeiten über die Natur in Japan eingereicht. Unter dem Beifall eines Preisrichters, der es als „interessant, weil nicht ohne Weiteres nachvollziehbar, wie es aufgenommen wurde“ bezeichnete, wurde Ohnos Arbeit mit einem Sonderpreis des Wettbewerbs ausgezeichnet.

Verschiedene Fotografie-Experten und die Wettbewerbsjury haben das Bild als echte, unmanipulierte Aufnahme bestätigt. Kenichi Ohno selbst berichtete, dass er an einem anderen Tag nochmals versuchte, ein solches Foto zu machen. Es war ihm jedoch unmöglich, dieselbe Szene nochmals abzubilden, was die Einzigartigkeit dieser Aufnahme umso bedeutender macht.

„Ich fühle aus tiefstem Herzen, dass Fotografie eine Kunstform ist, die von einer zufälligen Begegnung geprägt ist.“

Kenichi Ohno (asahi.com)

In einem Facebook-Beitrag wurden die örtlichen Gegebenheiten abgebildet, damit man den Aufbau des Fotos begreifen kann.

Wirft man einen Blick auf das zweite Bild, das die Betonwände zeigt, erkennt man, dass diese sich scharf im Wasser abgrenzen – wie eben auch auf dem Foto von Kenichi Ohno.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wie ist das Bild entstanden?
Antwort 1: Das Bild wurde mit einer Kamera aufgenommen, wobei der Fotograf eine Betonwand und deren Spiegelung im Wasser nutzte, um eine optische Täuschung zu erzeugen.

Frage 2: Ist das Foto echt oder mit Bildbearbeitungssoftware bearbeitet?
Antwort 2: Das Foto ist echt und wurde nicht digital bearbeitet.

Frage 3: Warum wurde das Foto viral?
Antwort 3: Das Foto wurde aufgrund der optischen Täuschung und der Schwierigkeit, die Szene sofort zu verstehen, viral.

Fazit

Dieses Foto von Kenichi Ohno ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Natur und menschliche Perspektive zusammenkommen können, um atemberaubende Kunstwerke zu schaffen. Es erinnert uns daran, dass nicht alles, was auf den ersten Blick unwirklich erscheint, durch digitale Manipulation entstanden sein muss. Lassen wir uns inspirieren, die Welt um uns herum genau zu betrachten und die Wunder der Natur zu schätzen. Lassen wir uns nicht vorschnell von spektakulären Bildern täuschen und hinterfragen wir die Geschichten, die sie erzählen.

Quelle: asahi.com, photo-asahi.com, PetaPixel, My Modern Met

Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, abonnieren Sie unseren Newsletter und melden Sie sich für unsere Online-Vorträge und Workshops an.

Das könnte Sie auch interessieren:
Das „beste Foto der totalen Sonnenfinsternis 2024“ wurde von einer KI erstellt!
Sonnenfinsternis 2024: Faszination und Fälschungen
Der magnetische Saharastaub: Natürliches Phänomen oder geheime Verschwörung?
Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.