Die gefrorene Welle in der Antarktis (Faktencheck)
Autor: Kathrin Helmreich
Aktuell teilen Facebook-Nutzer das Foto einer vermeintlichen gefrorenen Welle, die in der Antarktis zu finden sei.
Das Foto zeigt eine beeindruckende „Welle“ aus Eis. Am Fuß der vermeintlichen Welle stehen zwei Personen. Das Naturspektakel soll in der Antarktis zu finden sein. Viele Nutzer fragen sich, ob es sich wirklich um eine Welle handelt.
Es geht um folgendes Foto:
Der Faktencheck
Auch wenn dieses beeindruckende Gebilde aussieht wie eine Welle, sie ist keine. Wer also die romantische Vorstellung hatte, eine tatsächliche Welle wäre plötzlich in ihrer Bewegung eingefroren, den müssen wir leider enttäuschen.
Das Foto wurde von einem Geologen namens Lucas K. Zoet im Februar 2011 aufgenommen. Wir sehen hier den Union Gletscher, der in der Ellsworth Gebirgskette in der West Antarktis liegt. Es wurde im Mai 2011 bei einem Foto-Contest auf der Webseite WIRED veröffentlicht. Du findest es an 5. Stelle in der Slide-Gallery.
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Zoet erzählt folgendes über sein Foto:
„Ich war als Teil des PoleNET-Feldteams an diesem Ort. Wir setzen passive Seismometer und GPS-Stationen in der Antarktis ein, um die Krustenstruktur und die Hebung im Zusammenhang mit dem Gletscherrückstoß zu untersuchen.“
[Übersetzung mit DeepL.com und der Redaktion]
Genau genommen zeigt der rechte Teil des Fotos einen metamorphosierten Sedimentsgesteinsausbruch. Er befindet sich in der Mitte des Union Gletschers und zwingt den Wind dazu, das Eis zu einem so genannten „wind scoop“ zu formen. Der dazugehörige Artikel bzw. die Ergebnisse kann/können auf der Webseite GeoScienceWorld eingesehen werden. (kostenpflichtig)
Weitere Fotos dieses beeindruckenden Naturphänomens kannst du auf der persönlichen Webseite von Lucas K. Zoet im Bereich CV betrachten.
Fazit:
Gemeinhin der Meinung auf Social Media Plattformen, es handle sich um eine „gefrorene Welle“, sehen wir hier einen so genannten „wind scoop“, der durch Wind und Eis geformt wurde.
Zudem stammt das Foto bereits aus dem Jahre 2011.
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Artikelbild: Lucas K. Zoet
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