Hitzebonus: Ein rücksichtsloser TikTok-Streich beleidigt und demütigt Bürgergeld-Empfänger
Als ob das Leben als Bürgergeldempfänger nicht schon hart genug wäre, wurde vor Kurzem eine virale Video-Ente auf TikTok entdeckt, die auf Kosten der Ärmsten unserer Gesellschaft lacht. In einer Welt, in der Clickbait und virale Videos König sind, haben einige Influencer beschlossen, mit der Geldnot der Menschen zu spielen, was das Leiden der Betroffenen nur verschlimmert.
Hoax-Versprechen: 300€ Hitzebonus für Bürgergeldempfänger
Ein Video, das am 18. Juli 2023 veröffentlicht wurde, behauptet, dass Bürgergeldempfänger einen sogenannten „Hitzebonus“ von 300 Euro von ihrem Jobcenter erhalten würden. Es wurde behauptet, dass dieses Geld dazu verwendet werden könnte, tragbare Klimaanlagen, Ventilatoren oder sogar den Eintritt in öffentliche Schwimmbäder zu bezahlen.
Leider nahmen viele das Video ernst, trotz des offensichtlich irreführenden Inhalts. Ob es nun als schlechter Scherz, Satire oder sogar Fake News bezeichnet wird, die Tatsache bleibt: viele Bürgergeldempfänger fühlten sich durch das Video angesprochen und fanden es traurig und verletzend.
Clickbait auf Kosten der Bedürftigen
Die bittere Wahrheit ist, dass es keinen „Hitzebonus“ gibt. Diese Falschmeldung zeigt, wie leichtfertig einige Menschen mit der Armut und dem Leid anderer umgehen, nur um Klicks und Aufmerksamkeit zu generieren. Es ist eine traurige Realität, dass trotz der offensichtlichen Notlage vieler Menschen in Deutschland, solche irreführenden und menschenverachtenden Inhalte auf Social-Media-Plattformen wie TikTok florieren können.
In der Zwischenzeit erwarten die Bürgergeldempfänger keine zusätzlichen Hilfen, trotz steigender Inflation und Beweisen, dass die staatlichen Beihilfen oft unzureichend sind. Sie werden weiterhin mit ihren täglichen Kämpfen konfrontiert, während einige Menschen online ihren Missbrauch und ihre Ausbeutung zelebrieren.
Entmenschlichender Inhalt und die Auswirkungen
Die Auswirkungen solcher Videos gehen weit über einfache Internet-Trolleerei hinaus. Sie bedienen stereotype Klischees und festigen ein Menschenbild, das in Wahrheit weit von der Realität entfernt ist. Darüber hinaus sind sie ein direkter Angriff auf die Würde derjenigen, die jeden Tag ums Überleben kämpfen und nur versuchen, über die Runden zu kommen.
Die Bedürftigen werden in solchen Videos buchstäblich mit Füßen getreten. Jeder Klick ist ein Schlag ins Gesicht derer, die hart arbeiten, ihre Familie aber trotzdem nicht ernähren können und auf Bürgergeld angewiesen sind. Es ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die aufgrund von Krankheit oder Alter nicht in der Lage sind, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Fazit
Es ist leicht, sich über die Ärmsten in der Gesellschaft lustig zu machen, besonders in der Anonymität des Internets. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Menschen echte Sorgen und Probleme haben, und dass sie diese Herausforderungen nicht verdient haben.
Es ist höchste Zeit, dass wir solche menschenverachtenden Handlungen in den sozialen Medien verurteilen und uns stattdessen auf die Unterstützung und das Mitgefühl für die am stärksten gefährdeten Mitglieder unserer Gesellschaft konzentrieren. Schließlich könnten wir eines Tages selbst in einer solchen Lage sein.
Kreativität sollte nicht dazu verwendet werden, andere zu verletzen oder zu beleidigen, sondern dazu, uns zu helfen, eine bessere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Nur so können wir hoffen, dass in Zukunft solche Fake-News-Videos der Vergangenheit angehören werden.
Unterstütze uns dabei, unsere Online-Gemeinschaft sicherer zu machen! Lade das angehängte Sharepic herunter und verteile es auf deinem Facebook-Feed oder in deinen Storys. Je mehr Leute wir damit erreichen können, desto sicherer wird unsere digitale Welt. Denk immer daran: Zuerst denken, dann klicken!
Lesen Sie auch weitere Faktenchecks: Der Penny-Skandal: ein Spiegelbild des Fernsehjournalismus?
Quellen:
DPA; Harz4Antrag
Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:
- Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
- Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
- Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.
Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama
Mehr von Mimikama
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)