Die Behauptung

Es wird behauptet, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant, im Sommer einen „Hitzelockdown“ einzuführen.

Unser Fazit

Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Lauterbach einen Hitzelockdown plant. Der Fokus liegt vielmehr auf präventiven Maßnahmen und Aufklärungsarbeit im Rahmen eines nationalen Hitzeschutzplans.

Aktuell bekommen wir laufend Anfragen, mit der Behauptung, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einen „Hitzelockdown“ ähnlich dem Lockdown während der COVID-19-Pandemie plant.

Hitzelockdown im Sommer?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auf einer Pressekonferenz zu Hitzeschutz und gesundheitsbezogenem Klimaschutz einen nationalen Hitzeschutzplan für Deutschland angekündigt, um auf die steigende Zahl hitzebedingter Todesfälle zu reagieren. Von einem „Hitzelockdown“ ist allerdings nicht explizit die Rede, obwohl man dies hineininterpretieren kann, denn Lauterbach spricht auch über den sieben Punkteplan der Pandemiebekämpfung bei Corona. Er meint, dass dieser „damals sehr gut geklappt“ habe. Er meint weiterhin, dass durch diese Maßnahme in den Pflegeeinrichtungen die Zahl der Covid-Toten drastisch gesenkt werden konnte. Dies möchte er bzgl. dem „Hitzetod“ wiederholen, man werde in Kürze die Betreiber von Pflegeeinrichtungen, die Ärzteschaft, die Gemeinden, die Kommunen und auch die Krankenkassen einladen ins Bundesgesundheitsministerium und man werde dann an einer konzertierten Aktion im Sinne eines Hitzeplans, wie in Frankreich, arbeiten und das Ausgangsmodell auch in Deutschland nutzen.

Lauterbach plant einen Hitzeschutzplan nach dem Vorbild Frankreichs, der verschiedene Schweregrade einer Hitzewelle definiert und mit jeweils konkreten Maßnahmen verknüpft. Als Beispiele nannte er die gezielte Ansprache kranker und alter Menschen, die Aufklärung über Symptome eines drohenden Hitzschlags und Schutzmaßnahmen. Auch die Möglichkeit von Kälteschutzräumen und kostenlosen Wasserspendern werde geprüft. Es soll eine „konzertierte Aktion“ geben, in der Verantwortliche aus Pflege, Ärzteschaft, Kommunen, Ländern und Kliniken zusammenarbeiten, um diesen Plan zu entwickeln.

Zudem fordern der Deutsche Pflegerat und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (Klug) gemeinsam mit der Bundesärztekammer, dass dem Hitzeschutz Priorität eingeräumt wird und Hitzeaktionspläne für Kommunen, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Not- und Rettungsdienste sowie in der Arbeitswelt verbindlich gemacht werden.

Der ansteigende Hitzetod in Deutschland: Ein vermeidbares Phänomen

Zwischen 5.000 und 20.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen von Hitze – ein alarmierendes und tragisches Phänomen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach machte deutlich, dass diese Situation vermeidbar ist und dringender Handlungsbedarf besteht. „Wir müssen feststellen, dass wir in Deutschland gegen den Hitzetod nicht gut aufgestellt sind“, sagte Lauterbach. Er kündigte an, einen nationalen Hitzeschutzplan zu erarbeiten, um das Problem anzugehen.

Hitzetod nur die Spitze des Eisbergs

Die Folgen der Hitze gehen jedoch über den Tod hinaus. Viele Menschen werden aufgrund von Hitzeerkrankungen wie Hitzschlag, Herzinfarkt und Schlaganfall pflegebedürftig. Der Hitzetod und seine Folgen sind also nur die Spitze des Eisbergs einer viel größeren Gesundheitskrise.

Französisches Modell als Vorbild für den deutschen Hitzeschutzplan

Lauterbach plant, sich am französischen Hitzeschutzplan zu orientieren. Dieser sieht verschiedene Maßnahmen vor, die auf den jeweiligen Schweregrad einer Hitzewelle abgestimmt sind. Dazu gehören unter anderem die gezielte Aufklärung von kranken und älteren Menschen über die Symptome eines drohenden Hitzschlags und entsprechende Schutzmaßnahmen. Auch die Einrichtung von Kälteschutzräumen und kostenlosen Wasserspendern wird in Betracht gezogen.

Aufruf zur Zusammenarbeit und dringendes Handeln

In den kommenden Wochen will Lauterbach Vertreter aus Pflege, Ärzteschaft, Kommunen, Ländern und Kliniken zusammenbringen, um in einer „konzertierten Aktion“ an einem nationalen Hitzeschutzplan zu arbeiten. Während es in Deutschland bisher kaum Maßnahmen zum Hitzeschutz gibt, hat Frankreich bereits vor 20 Jahren aus den Hitzesommern gelernt. Johannes Wagner, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, betonte: „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“.

Bedarf nach Hitzeschutzplänen in Kommunen und Kliniken

Bisher haben nur wenige Kommunen einen Hitzeschutzplan und auch in vielen Kliniken fehlen solche Pläne. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert deshalb Unterstützung. „Für eine energetische Sanierung mit optimaler Gebäudedämmung, effizienten Kühlsystemen, Verschattung und Begrünung fehlen oft die Mittel“, sagte Verbandsvizepräsidentin Henriette Neumeyer.

Der stille Hitzetod und die Notwendigkeit eines Bewusstseinswandels

Der Klug-Vorstandsvorsitzende Martin Herrmann bezeichnet den Hitzetod als „stilles Sterben“. Es ist daher entscheidend, dass die Öffentlichkeit erkennt, dass Hitze „für alle Menschen potenziell lebensgefährlich“ sein kann. Angesichts des Klimawandels nimmt auch in Deutschland die Anzahl der heißen Tage mit mehr als 30 Grad Celsius zu, und es kommt zu längeren Hitzeperioden. Dies stellt insbesondere für Alte, Kranke und Kinder eine Gesundheitsgefahr dar. Es ist daher höchste Zeit, dass wir als Gesellschaft und Staat handeln, um die negativen Auswirkungen der Hitze zu minimieren.

Die vollständige Pressekonferenz

„Forderungen der Ärzteschaft für Hitzeschutzpläne und zum gesundheitsbezogenen Klimaschutz an die Politik“ – Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Klaus Reinhardt (Präsident Bundesärztekammer), Martin Herrmann (Vorstandsvorsitzender Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG)) und Jana Luntz (Präsidiumsmitglied Deutscher Pflegerat e. V.)

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