Werden Kinder auf Tinder beworben? Gefälschtes Plakat!
Das Foto eines Werbeplakats von Tinder soll ein Kind umringt von Schwarzen zeigen.
Angeblich gäbe es in Deutschland Werbeplakate von Tinder, auf denen man ein Kind sieht, welches von mehreren dunkelhäutigen Männern umringt ist.
Um dieses Plakat handelt es sich:
Tinder sei also ganz offizell beworben im Prinzip auch eine Handelsplattform für Kinder.
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Der Ursprung des Bildes
Bereits am 22. Januar wurde das manipulierte Bild auf der Plattform „gab“ gepostet, von dort stammt auch der Screenshot mit jener Beschreibung:
„Actual advertising for (((tinder))) in Germany. A blonde White female CHILD getting taken by a pack of adult black males.
In what version of „tolerant“ reality is this still okay?“
Doch ist dies nur das erste Erscheinen des Bildes mit der WTF-Markierung. Am 17. Januar wurde das Bild ohne Markierung in dem Forum „Sher Dog“ gepostet.
Der Vorteil, wenn man die Originalquelle eines Bildes hat: Man kann eine forensische Analyse durchführen, ob ein Bild manipuliert wurde, was wir dann auch gemacht haben.
Hier das Ergebnis:
Jener Teil des Bildes mit dem Kind und den Männern wurde eindeutig manipuliert.
Unter dem Posting in dem Forum zeigt ein Nutzer auch das Originalbild:
In dem Originalbild ließen sich keine Manipulationen feststellen.
Das echte Bild gehört zu einer Reihe von neuen Emoticons, welche Tinder im Februar 2018 bereits ankündigte und im März 2019 umsetze: Das Projekt „Emojis mit interkulturellen Paaren„.
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Zusammenfassung
Die Plakate zeigen im Original die im März 2019 neu erschienen Emojis mit interkulturellen Paaren. Auf keinem der Plakate war ein blondes Kindzu sehen, welches von dunkelhäutigen Männern umringt ist; es handelt sich um eine nachweisbare Fälschung.
Das gefälschte Emoji scheint uns eine Parodie einer anderen Fälschung zu sein, über die wir berichteten: Ein angebliches Plakat der Bundesregierung zeige eine blonde Frau, umgeben von dunkelhäutigen Männern.
Allerdings gab es dieses Plakat nie: Es handelte sich um das Cover eines Pornos.
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