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Die Täter von Romance-Scams behaupten ja meistens, dass sie in Afrika stationierte Soldaten sind, doch ein Kosmonaut, der gerade auf der ISS ist, und Geld für die Rückkehr zur Erde braucht? Das ist mal wahrhaftig abgehoben!
Der verliebte Kosmonaut
Es war einmal ein einsamer Kosmonaut an Bord der Internationalen Raumstation (ISS). Der nahm am 28. Juni über Instagram Kontakt mit einer 65-jährigen Japanerin auf. Die beiden pflegten einen intensiven Kontakt, und alsbald gestand der Russe seine Liebe zu der Japanerin.
Leider konnten die beiden nicht per Video chatten, da der Handy-Empfang auf der ISS sehr schlecht sei. Doch er wolle so schnell wie möglich wieder zur Erde zurückkehren, um die Japanerin zu heiraten!
Da gab es nur ein Problem: Der Weltraumpilot hatte nicht genug Geld, um wieder zur Erde zu fliegen, und keine Uber-Rakete wollte ihn ohne Geld mitnehmen. Das verstand die Japanerin auch und schickte ihm zwischen dem 19. August und dem 5. September insgesamt 4,4 Millionen Yen (rund 31.000 Euro).
Natürlich kein echter Kosmonaut!
Nach eigenen Angaben war die Japanerin von der Instagram-Seite des angeblichen Kosmonauten fasziniert, auf der er Bilder aus dem Weltraum postete und Raumfahrtagenturen wie die NASA und JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) erwähnte, was ihn für sie glaubhaft erscheinen ließ.
Doch nach der fünften Geldzahlung wurde die Frau dann doch misstrauisch und meldete sich bei der Polizei, die sie darüber aufklärte, dass es sich um eine Betrugsmethode, einen sogenannten Romance-Scam handelt.
Auf der ISS gibt es keinen Handyempfang!
Nur für den Fall, falls ihr auch Kontakt mit einem angeblichen Kosmonauten oder Astronauten auf der ISS habt:
Auf der ISS gibt es keinen Handyempfang. Die Besatzung der ISS hat auch bestimmt Besseres zu tun, als durch Instagram zu scrollen.
Stattdessen nutzen die Astronauten das sogenannte Space Network, ein Netz aus Kommunikationssatelliten und bodengestützten Antennen, um Daten zur Erde zu übertragen. Raumfahrtagenturen wie die NASA zahlen etwa 50-55 Millionen Dollar, um einen ihrer Astronauten zur ISS zu bringen – und da sind die Kosten für den Rückflug bereits enthalten!
Fazit
So „amüsant“ die Geschichte rund um den falschen Kosmonatuen auch ist (die Japanerin fand es sicherlich weniger komisch), so beunruhigend ist auch ein bestimmter Faktor: Ein Romance-Scammer baute sich eine komplette Instagram-Existenz auf, um an Opfer zu gelangen, was aufzeigt, dass deren kriminelle Energie nicht weniger wird.
Artikelbild: Pixabay
Quellen:
Yomiuri Shinbun, Gizmodo
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