Long Covid im Faktencheck: Die verborgene Langzeitbelastung nach COVID-19

Während COVID-19 in den Schlagzeilen dominierte, entwickelte sich still und leise eine unsichtbare Bedrohung: Long Covid.

Autor: Claudia Spiess

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Hinter den Kulissen von Long Covid: Ein Blick auf die rätselhafte Langzeitfolge

Es begann als eine globale Gesundheitskrise, die unsere Welt veränderte. Infektionen mit COVID-19 flammen immer wieder auf, was viele jedoch seither begleitet, ist Long Covid.

In diesem Artikel tauchen beleuchten wir seine rätselhafte Natur und bieten Einblicke in die neuesten Erkenntnisse und Möglichkeiten, damit umzugehen.

Was ist Long Covid?

„Long Covid“ oder „Post-Covid“ ist ein Sammelbegriff für Langzeitfolgen, die nach einer Coronainfektion auftreten können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert es als Symptome, die innerhalb von drei Monaten nach der Infektion beginnen, mindestens zwei Monate anhalten und nicht anderweitig erklärt werden können. Das Spektrum der Symptome ist jedoch vielfältig und reicht von anhaltender Müdigkeit über Muskelprobleme bis hin zu schweren Herz- und Hirnschäden.

Die Auswirkungen von Long Covid

Die Auswirkungen von Long Covid sind alles andere als trivial. Ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, anhaltende Müdigkeit („Brain Fog“) und sogar das Chronische Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus sind Lungenschäden weit verbreitet, und die Regeneration der Lunge kann Monate bis Jahre dauern, wenn sie überhaupt vollständig möglich ist.

Wer ist betroffen?

Long Covid macht vor keiner Altersgruppe halt und betrifft auch Menschen, die noch nie im Krankenhaus waren. Frauen, ältere Menschen, Übergewichtige und Raucher:innen haben ein höheres Risiko, von Long Covid betroffen zu sein. Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma, COPD, Diabetes, Herzerkrankungen oder Depressionen sind ebenfalls anfälliger. Sogar Kinder können an Long Covid erkranken, insbesondere wenn sie ursprünglich schwere COVID-19-Verläufe hatten.

Die Suche nach Antworten

Warum einige Menschen von Long Covid betroffen sind und andere nicht, bleibt ein Rätsel. Virolog:innen und Forscher:innen stehen vor einer komplexen Herausforderung, da das Coronavirus nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe befällt. Eine mögliche Erklärung ist, dass das Virus Langzeitschäden verursacht oder dass die körpereigene Abwehrreaktion Symptome auslöst.

Prävention und Behandlung

Die beste Verteidigung gegen Long Covid ist die Einhaltung der bewährten Maßnahmen zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion, einschließlich Hygiene, guter Belüftung, Mundschutz und Impfung. Eine frühzeitige Behandlung der Symptome von Lungenentzündung ist ebenfalls entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Schutz durch Impfungen

Die gute Nachricht ist, dass Impfungen das Risiko von Post-Covid verringern können. Sie verringern nicht nur das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, sondern auch das Risiko von Long Covid nach Impfdurchbrüchen. Obwohl Impfungen keinen vollständigen Schutz bieten, können sie die Schwere der Symptome verringern und die Dauer der Erkrankung verkürzen.

Psychische Langzeitfolgen

Neben den körperlichen Folgen gibt es auch Hinweise auf psychische, neurologische und psychiatrische Langzeitfolgen von COVID-19, die von Angststörungen bis hin zu Suchtverhalten reichen können. Die genauen Zusammenhänge werden jedoch noch erforscht, und es ist wichtig, die psychische Gesundheit in der Nachsorge von COVID-19-Patient:innen zu berücksichtigen.

Die Geschlechterfrage

Warum Frauen häufiger von Long Covid betroffen sind als Männer bleibt ein Mysterium. Es gibt Theorien, die auf die Immunantwort, Hormone oder andere Faktoren hindeuten, aber eine endgültige Antwort steht noch aus. Dies unterstreicht die Bedeutung einer geschlechtsspezifischen Forschung und Behandlung in der Medizin.

Long Covid ist eine rätselhafte Langzeitfolge von COVID-19, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigt. Obwohl die Forschung noch viele Fragen offen lässt, sind Prävention und frühzeitige Behandlung entscheidend. Impfungen bieten einen gewissen Schutz, und die psychische Gesundheit sollte nicht vernachlässigt werden. In einer von der Pandemie geprägten Welt ist es wichtig, Long Covid aus dem Schatten zu holen und Lösungen für diejenigen zu finden, die von dieser unsichtbaren Bedrohung betroffen sind.

Hinterfragte Prävalenz von Long Covid: Sind die Ängste gerechtfertigt?

Die Diskussion um Long Covid, die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion, hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Forschende mahnen jedoch zur Vorsicht und weisen auf methodische Mängel in Studien hin, die die wahre Häufigkeit von Long Covid ausschließen. Dieser Artikel beleuchtet die unklare Definition der Corona-Langzeitfolgen, die methodischen Schwächen der Studien und die möglichen Folgen für Gesellschaft und Wissenschaft.

Die vielschichtige Natur von Long Covid

Long Covid ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Symptomen, darunter Veränderungen des Geschmacks- und Geruchssinns, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit und allgemeine Abgeschlagenheit. Wissenschaftliche Fachverbände haben Arbeitsdefinitionen entwickelt, die jedoch oft zu weit gefasst sind und auch Symptome einschließen, die unabhängig von Covid-19 auftreten können. Bislang fordert keine dieser Definitionen einen eindeutigen kausalen Zusammenhang mit der vorangegangenen Infektion.

Unklare Definitionen und ihre Konsequenzen

Die weit gefasste Definition von Long Covid hat dazu geführt, dass in der wissenschaftlichen Literatur mehr als 200 Symptome damit in Verbindung gebracht werden. Viele dieser Symptome sind jedoch nicht spezifisch für Covid-19 und können auch nach anderen Viruserkrankungen auftreten. Dies stellt eine Herausforderung für die genaue Bestimmung dar.

Methodische Mängel in den Studien

Die meisten bisher veröffentlichten Studien zu Long Covid weisen erhebliche methodische Mängel auf. Sie enthalten oft keine geeigneten Kontrollgruppen, um festzustellen, wie viele der beschriebenen Fälle auch ohne Covid-19 aufgetreten wären. Kontrollgruppen sind entscheidend, um vergleichen zu können, ob die entsprechenden Symptome bei Personen mit Covid-19 häufiger auftreten als bei Personen mit ähnlichen Merkmalen, die nicht mit Covid-19 infiziert sind.

Die Bedeutung von repräsentativen Studien

Eine große Übersichtsarbeit zeigte, dass nur 22 von 294 ausgewerteten Studien eine Kontrollgruppe hatten. Diese Studien mit Kontrollgruppen zeigten, dass die Symptome, die typischerweise mit einer lang anhaltenden Grippe in Verbindung gebracht werden, in der Gruppe der Infizierten nur geringfügig häufiger auftraten als in der Kontrollgruppe. Ein weiteres Problem ist die Verzerrung der Stichprobe, da in der Anfangsphase der Pandemie bevorzugt Personen mit schweren Symptomen in die Studien aufgenommen wurden.

Negative Auswirkungen auf Gesellschaft und Wissenschaft

Eine Überschätzung der Häufigkeit von Long Covid kann unnötige Ängste in der Bevölkerung schüren und die Verteilung von Forschungsgeldern beeinflussen. Zudem besteht die Gefahr, dass andere behandelbare Krankheiten fälschlicherweise als Long Covid-Erkrankung diagnostiziert werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Diagnose erst nach sorgfältigem Ausschluss anderer Ursachen gestellt wird.

Fazit

Es ist wichtig, Long Covid ernst zu nehmen, aber gleichzeitig eine Fehleinschätzung seiner Prävalenz zu vermeiden. Klare Definitionen und repräsentative Studien sind entscheidend für das Verständnis der tatsächlichen Risiken und Auswirkungen von Long Covid. Ein differenzierter Blick auf die Langzeitfolgen von Covid-19 ist unerlässlich, um geeignete Präventions- und Behandlungsmaßnahmen zu entwickeln.

Um in der Welt der Faktenüberprüfung und der Medienbildung auf dem Laufenden zu bleiben, melden Sie sich für den Mimikama-Newsletter an und erkunden Sie das vielfältige Angebot von Mimikama im Bereich der Medienbildung. Seien Sie Teil einer Gemeinschaft, die sich für die Entmystifizierung von Nachrichten und die Förderung der Wahrheit einsetzt.

Quelle:

RKI, BMJ Journals

Das könnte auch interessieren:
„Bild-Beweise“ im Faktencheck: Wurde Lauterbach wirklich geimpft?
Zitronenöl gegen Mikroplastik: Ein säuerlicher Rat oder eine bittersüße Lüge?
Alarmstufe Rot für Faktologiker! Die Pandemie der Faktenunverträglichkeit breitet sich aus!
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.