„Love-Scammer“ erbeutet über 40.000 Euro!
Autor: Kathrin Helmreich
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Es ist alles wunderschön, man ist so richtig verliebt und hat Schmetterlinge im Bauch. Und plötzlich sitzt man bei der Polizei, hat ein kleines Vermögen verloren und hört erstmals, aber leider zu spät, vom „Love-Scamming“.
Genau das ist einer Bochumerin passiert. Die Frau war laut der Polizei Bochum im April auf einer Dating-Plattform unterwegs und hatte einen sympathischen Mann kennengelernt. Dass es sich bei dieser Person um einen schauspielerisch talentierten Love-Scammer handelt, wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht.
Diese Scammer (Betrüger) sind in den Online-Partnerbörsen oder sozialen Netzwerken auf der Suche nach potenziellen Opfern. Hier geben sie sich als attraktive, sympathische und erfolgreiche „Traummänner“ (bspw. Soldat, Kapitän, Arzt oder Architekt) oder als bezaubernde „Traumfrauen“ aus. Ihre Lebensläufe und Geschichten sind frei erfunden, ihre Fotos aus dem Netz geklaut und hochgeladen.
Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden die Opfer mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeiten überhäuft – allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Bald schon geben die virtuellen Partner z.B. vor, bei einer Geschäftsreise in Geldnot geraten zu sein, oder Geld für eine wichtige Operation eines Angehörigen zu benötigen. Auch gestohlene Koffer und Pässe, unbezahlter Lohn oder eine unbezahlte Hotelrechnung sollen das ahnungslose Opfer dazu bringen, Geld zu überweisen.
E-Mail-Kontakt reicht aus
Auch die Bochumerin ist durch diese kriminelle Masche zu einem emotional abhängigen Opfer geworden und hat, obwohl es nur den E-Mail-Kontakt gab, mehrere Überweisungen getätigt und über 40.000 Euro gezahlt.
Doch der Fall ist noch nicht zu Ende erzählt! Da der Kontakt zu dem „Love-Scammer“ nicht abgebrochen war, half die Bochumerin den Ermittlern der Bochumer Kriminalpolizei dabei, diese Betrugsbande zu entlarven – mit Erfolg! Als sich der miese „Traummann“ am 16. Juni erneut meldet und schon wieder über eine Notlage berichtet, muss nun alles sehr schnell gehen. Angeblich benötigt er über 20.000 Euro, um den Zollbereich eines Flughafens verlassen zu dürfen.
Nun laufen die geläuterte Frau und die eingesetzten Zivilpolizisten des Einsatztrupps zur Hochform auf.
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Zunächst lehnt das Betrugsopfer eine weitere Überweisung selbstbewusst ab und vereinbart die Abholung des Geldes. Der Betrüger geht darauf ein, will einen Bekannten in Richtung Bochum schicken, verlangt dafür aber die kurzfristige Zusendung eines Fotos der Geldscheine in der angegebenen Stückelung.
Schnell gelingt es, auch dieses Problem zu lösen. Der Leiter einer Sparkassenfiliale kommt sofort der Bitte der Polizei nach und stellt das Geld für das Foto zur Verfügung – und zwar nach Schalterschluss. Wenig später sendet die Bochumerin dieses Bild an die Adresse des Betrügers, der ihr so viel Leid bereitet hat – es wird die letzte Mail sein.
Einige Stunden später, es ist schon Nacht, übergibt die taffe Frau, unter Observation der Polizei, ein Päckchen an den angekündigten Abholer. Wenig später klicken die Handschellen und ein in Süddeutschland gemeldeter Mann ist festgenommen.
Vermutlich ist er Handlanger einer kriminellen Organisation von „Love-Scammern“. Insofern dauern die intensiven Ermittlungen des Bochumer Kriminalkommissariates 22 bezüglich der Hintermänner weiter an. Sehr herzlich bedanken wir uns bei der Bochumerin für ihren Mut und bei dem Sparkassenmitarbeiter für die spontane Unterstützung – Klasse gemacht!
An dieser Stelle warnen wir nochmals ausdrücklich vor der miesen Betrugsmasche der „Love-Scammer“ – egal ob männlich oder weiblich: „Wenn die Schmetterlinge kribbeln, hören Sie trotzdem auf Ihr Bauchgefühl. Eine Vielzahl von widrigen und kostenträchtigen Zufällen, die ein persönliches Date immer wieder verhindern, gibt es einfach nicht!“
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Quelle: Polizei Bochum
Artikelbild: Shutterstock / Von Roger costa morera
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