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Föten in Lebensmitteln – das klingt schon ziemlich skandalös und kannibalistisch.
Was ist dran an dieser Aussage, die immer wieder von diversen Seiten verbreitet wird?
Es wundert uns nicht, dass dazu immer wieder Anfragen kommen. Immerhin wurde dieser Artikel oft zum Großteil kopiert und auf anderen Seiten neu veröffentlicht. Dadurch kommt es zu einer Unmenge Treffern bei der entsprechenden Google-Suche. Für den Normalnutzer ist es fast unmöglich, aufklärende Quellen zu finden. Darum denkt man:“Wenn so viele das schreiben, muss ja was dran sein, oder?“
Gibt es denn menschliche Föten in Lebensmitteln?
Nein.
Wie kommen die dann alle auf diese Idee?
Das liegt wohl an einer zu starken Vorstellungskraft.
Tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen den heutigen Geschmacksverstärkern und einem (!) menschlichen Fötus. Den wollen wir Euch jetzt einmal erklären:
Auf der Suche nach dem Geschmack
1973 entwickelte die Firma Senomyx eine möglichst einfache und schnelle Methode zur Herstellung zukünftiger Geschmacksverstärker in Getränken und Lebensmitteln. Dazu wurden die Nierenzellen eines abgetriebenen Fötus aus den Niederlanden zu Hilfe genommen.
Jene Zellen mit dem Namen HEK-293 (Human Embryonic Kidney = Menschliche Embryonale Nierenzellen) wurden seit den 70er Jahren von Senomyx weiter kultiviert. Sie finden auch heute noch bei der Entwicklung von Geschmacksverstärkern Verwendung.
Wandern diese Zellen in die Lebensmittel?
Sitzt der Automechaniker auf dem Rücksitz? Steht der Maurer in Eurer Wohnung? Kniet der Holzfäller unter dem Wohnzimmertisch?
Nein. HEK-293 wird dazu benutzt, um Geschmacksverstärker zu entwickeln. Aus diesem Grund werden die Zellen seit 1973 kultiviert und an Labore verkauft, die die Zellen für die Forschung verwenden. Die Zellen selbst wandern aber nicht in die Lebensmittel.
Fazit
Auch wenn jener Artikel über „menschliche Körperteile“ in Lebensmitteln noch so oft kopiert und auf anderen Seiten neu veröffentlicht wird, macht das den Inhalt nicht wahrer:
Es wandern weder Körperteile noch Föten noch Fötenzellen in die Lebensmittel.
Wer es wissenschaftlich mag, kann sich hier eine englischsprachige Abhandlung zu dem Thema durchlesen.
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)