Netzpolitik: Xs Verstrickung in Nazi-Rhetorik

Mit Hass Geld verdienen: Ein gefährliches Geschäftsmodell


Autor: Sonja Bart
Datum: 18. April 2024

Auf der Social-Media-Plattform X, früher bekannt als Twitter, zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab. Laut einer Untersuchung des US-Senders NBC nutzen mindestens 150 verifizierte Nutzer ihre Premium-Abonnements, um neonazistische Inhalte zu verbreiten, die von Holocaust-Leugnung bis hin zu Hitler-Verehrung reichen. Diese Inhalte erreichen Millionen von Aufrufen und werfen ein Schlaglicht auf die unzureichenden Maßnahmen des Netzwerks im Umgang mit Extremismus.

Premium-Accounts als Plattform für Hass und Nazis

Die Inhaber dieser Accounts, die für ihr Verifizierungssymbol und erweiterte Privilegien bezahlen, nutzen die Plattform, um ein erschreckendes Spektrum nationalsozialistischer Ideologie zu verbreiten. Unter anderem wird die Geschichte des Holocaust geleugnet und es finden sich zahlreiche antisemitische Botschaften. Besorgniserregend ist, dass diese Inhalte nicht nur geduldet, sondern durch die Plattformstrukturen sogar gefördert werden, indem solche Accounts bevorzugt behandelt werden.

Finanzielle Interessen vor ethischen Prinzipien

Network X und sein Eigentümer Elon Musk stehen weiterhin in der Kritik, nicht nur weil sie direkt von der Bereitstellung und Förderung dieser Accounts profitieren, sondern auch weil sie auf diesen Seiten Werbung schalten. Werbetreibende haben kaum Kontrolle darüber, neben welchen Inhalten ihre Anzeigen erscheinen, was das Problem noch verschärft. Dieser Umstand untergräbt die Glaubwürdigkeit des Netzwerks und zeigt eine beunruhigende Vermischung von finanziellen Interessen und ethischen Grundsätzen.

Die realen Auswirkungen von digitalem Hass

Die Verbreitung von Hass und Extremismus auf Plattformen wie X kann direkte und sehr reale Auswirkungen haben. Experten warnen davor, dass solche Inhalte nicht nur hasserfüllte Ideologien verbreiten, sondern auch konkrete Gewalttaten inspirieren können. Dies zeigt sich deutlich in Fällen wie dem Anschlag auf einen Supermarkt in Buffalo 2022, bei dem der Täter durch online konsumierte neonazistische Propaganda beeinflusst wurde.

Fragen und Antworten

Frage 1: Welche Arten von Inhalten wurden auf den untersuchten X-Accounts gefunden?
Antwort 1: Auf den Accounts wurden Inhalte wie Holocaustleugnung, antisemitische Botschaften und die Verehrung von Nazi-Figuren gefunden.

Frage 2: Wie profitiert X von den Inhalten dieser Nazi-Accounts?
Antwort 2: X profitiert finanziell durch die monatlichen Gebühren der Premium-Accounts und durch die Platzierung von Werbung auf diesen Seiten.

Frage 3: Was unternimmt X gegen die Verbreitung von Hass und Extremismus?
Antwort 3: Trotz der Ankündigung, gegen Antisemitismus vorzugehen, zeigt sich, dass X die eigenen Richtlinien nicht konsequent umsetzt und viele problematische Inhalte weiterhin zugänglich sind.

Frage 4: Welche Rolle spielen Werbetreibende in dieser Situation?
Antwort 4: Werbetreibende haben wenig Kontrolle über die Platzierung ihrer Anzeigen, was dazu führen kann, dass ihre Werbung neben extremistischen Inhalten erscheint.

Frage 5: Wie beeinflusst digital verbreiteter Hass das reale Leben?
Antwort 5: Digital verbreiteter Hass kann zu realer Gewalt führen, wie der Anschlag in Buffalo zeigt, bei dem der Täter durch online geteilte neonazistische Inhalte beeinflusst wurde.

Fazit

Die Situation auf X offenbart ein tiefgreifendes Problem im Umgang mit Hassreden und extremistischen Inhalten. Das Netzwerk zeigt eine gefährliche Nachlässigkeit bei der Anwendung seiner eigenen Richtlinien und fördert durch seine Struktur und Monetarisierungsstrategie aktiv die Verbreitung von Hass. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl das Netzwerk als auch die Werbetreibenden ihre Verantwortung ernst nehmen und wirksame Maßnahmen ergreifen, um diese Inhalte einzudämmen und zu verhindern, dass sie weiterhin Schaden anrichten.

Quelle: der Standard

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