Ob Ulm, Kiel, oder Preetz: Nein, dieses Mädchen wurde nicht entführt!

Autor: Ralf Nowotny

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Ob Ulm, Kiel, oder Preetz: Nein, dieses Mädchen wurde nicht entführt!
Ob Ulm, Kiel, oder Preetz: Nein, dieses Mädchen wurde nicht entführt!

Ein 5-jähriges Mädchen wurde augenscheinlich gleich an mehreren Orten entführt, und das immer am Vortag – doch es handelt sich um Facebook-Phishing!

Viele Facebook-Nutzer verbreiten derzeit einen Artikel über eine angebliche tagesaktuelle Entführung, die dazu noch direkt in der Nähe stattfand. Jedoch handelt es sich um ein perfides Lockmittel: Es gibt diese Entführung gar nicht, durch Neugier jedoch geraten Nutzer in eine Phishing-Falle.

So sieht der oft gepostete Beitrag auf Facebook aus:

Bereits vor wenigen Tagen berichteten wir über diese Masche, doch ob in Ulm, Kiel oder Preetz: Das Mädchen wurde nicht entführt, hier wollen Kriminelle sich die Facebook-Logins der Nutzer schnappen!

Die Personen auf den Bildern

Bei dem Mann auf dem Bild handelt es sich um einen Vater, der in Polen im Jahr 2019 seine 3-jährige Tochter (nicht das Mädchen auf dem Vorschaubild) und die 25-jährige Mutter entführte. Die Beiden wurden lebendig aufgefunden, der Vater und ein Mittäter wurden verhaftet (siehe HIER).

Bei dem Mädchen handelt es sich um die kleine Mila, die in einem Scherzvideo ihre Oma fragt, wie sie ihren Schwarm Justin Bieber auf sich aufmerksam machen kann, woraufhin sie von ihrer Oma recht altbackene Tipps bekommt.
Das wirklich witzige Video könnt ihr euch auf YouTube ansehen (siehe HIER).

Das angebliche Video

Augenscheinlich befindet sich ein Video in dem Artikel, in dem die Entführung zu sehen sein soll. Doch Achtung, denn genau dort lauert die Falle!

Das Video verlangt eine Altersbestätigung
Das Video verlangt eine Altersbestätigung

Die Facebook-Falle

Beim Klick auf den Button „Bestätige das Alter über Facebook“ wird man auf eine nachgebaute Facebook-Seite weitergeleitet – welche einen ohnehin schon verdächtig vorkommen sollte, da sie auf Polnisch ist!

Die falsche Facebook Login-Seite
Die falsche Facebook Login-Seite
Tipp: Immer auf die URL (Internetadresse) achten, denn daran lassen sich solche Phishing-Seiten immer gut erkennen!

Bei einem Blick auf die URL, welche man immer oben im Browser sieht, ist nämlich leicht erkennbar, dass dies nicht die echte Facebook-Seite ist:

Die URL der falschen Facebook-Seite
Die URL der falschen Facebook-Seite
Loggt man sich auf der gefälschten Seite ein, bekommen Kriminelle die Login-Daten des eigenen Facebook-Accounts!

Ein Video gibt es nicht zu sehen: Nachdem man sich scheinbar eingeloggt hat, wird man auf die echte Facebook-Seite umgeleitet – doch die Kriminellen haben nun vollen Zugriff auf den Account der Nutzer!

Fazit

Der Artikel über das entführte Mädchen ist ein reines Lockmittel, um an die Facebook Logindaten der Nutzer zu kommen. Nutzer, die das Video anklickten und ihre echten Login-Daten dort eingaben, sollten schnellstmöglichst ihr Facebook-Passwort ändern!

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Das gleiche Phishing-Schema im Februar 2020 mit anderen Bildern:


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
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