Unsere Geschichte beginnt mit einem Video, das den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und einen Roboter zeigt. Doch was steckt wirklich dahinter? Es begann mit einem Video, das den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei der Begrüßung eines Metallmenschen – eines Roboters – in Kiew zeigte. Das Video löste eine Fülle von Kommentaren und Diskussionen aus. In der Flut der digitalen Reaktionen entstand ein Meer aus Bewunderung, Besorgnis und Misstrauen.

Die Entstehung des Roboter-Mythos

Das Video wurde unter der reißerischen Überschrift „Neu durchgesickertes Filmmaterial eines Roboters, der aus Großbritannien in die Ukraine geschickt wurde“ auf Facebook geteilt. Die Kommentatoren, die das Video für echt hielten, brachten eine Vielzahl von Emotionen zum Ausdruck. Während einige die Großzügigkeit der USA bewunderten, warnten andere vor den möglichen Gefahren einer solchen Technologie.

Die Entstehung des Roboter-Mythos
Screenshot: Facebook

Der Ursprung

Der TikTok-Account @‌animatronic3D war die Quelle des Videos. Dieser Account ist für seine Bearbeitung von Videos bekannt, in denen oft menschenähnliche Roboter auftauchen. In seiner Biografie behauptet er, der Welt zeigen zu wollen, wie Künstliche Intelligenz und Roboter unsere Welt verändern werden.

@animatronic3d Newly leaked footage of a #obot that was sent to #Ukraine 🇺🇦 from #unitedkingdom 🇬🇧 #fypシ #viral #brekingnews #ai #robot #foryou #viral ♬ original sound – Animatronic3D

Faktencheck

Die Bearbeitung des Videos war jedoch so geschickt, dass viele Nutzer es für echt hielten. Unser Faktencheck ergab, dass das Video tatsächlich bearbeitet wurde.

Die echte Geschichte hinter dem Video

Die wahre Geschichte hinter dem Video ist weniger spektakulär, aber nicht weniger bedeutend. Das Originalmaterial stammt aus einem Bericht von Sky News vom April 2022, der ein Treffen zwischen Selenskyj und dem ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson zeigte. Anstelle des Roboter-Gastes war es also wirklich Johnson, der Selenskyj begrüßte.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein Treffen der Mächtigen

Am 9. April 2022 besuchte Boris Johnson den ukrainischen Präsidenten in Kiew und diskutierte über zusätzliche finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine. Eine wichtige politische Begegnung, die allerdings durch die nachträgliche Bearbeitung des Videos in ein Fantasieszenario verwandelt wurde.

BehauptungenFaktencheck
Ein Video zeigt den ukrainischen Präsidenten mit einem RoboterFalsch. Das Video wurde bearbeitet. Es zeigt eigentlich ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten und dem ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson.
Das Video wurde von den USA nach Ukraine gesendet.Falsch. Das Video stammt ursprünglich von einem britischen Nachrichtensender und wurde von einem TikTok-Benutzer bearbeitet und verbreitet.
Ein Roboter wurde von Großbritannien in die Ukraine geschicktFalsch. Es gab kein solches Ereignis. Diese Behauptung wurde durch das bearbeitete Video verbreitet.
Das bearbeitete Video stammt vom TikTok-Account @animatronic3DWahr. Der Account @animatronic3D ist bekannt für die Bearbeitung und Veröffentlichung solcher Videos.
Boris Johnson besuchte die Ukraine und diskutierte finanzielle und militärische UnterstützungWahr. Dies war das tatsächliche Ereignis, das in dem ursprünglichen Video dargestellt wurde, bevor es bearbeitet wurde.

Fazit: Die Wichtigkeit der Faktenüberprüfung

Nach sorgfältiger Untersuchung und Faktencheck kommen wir zu dem Schluss, dass das Video falsch ist. Es zeigt keinen Roboter, der aus Großbritannien in die Ukraine geschickt wurde, sondern eine Manipulation, die ein echtes politisches Treffen in eine futuristische Begegnung verwandelt.

In der digitalen Ära, in der wir leben, ist es wichtiger denn je, wachsam zu sein und Informationen sorgfältig zu überprüfen. Geschichten wie diese sind eine Erinnerung daran, dass nicht alles, was wir online sehen, die Wahrheit ist. Wir müssen unsere kritischen Denkfähigkeiten schärfen und dürfen uns nicht von schillernden oder spektakulären Darstellungen blenden lassen.

Die Wahrheit mag manchmal weniger spektakulär sein als eine gut erzählte Geschichte oder ein clever bearbeitetes Video. Aber sie ist das, was uns Orientierung gibt und uns hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen. In einer Zeit, in der Falschinformationen und manipulierte Inhalte allgegenwärtig sind, bleibt die Faktenüberprüfung unser wichtigstes Werkzeug im Kampf gegen die Verbreitung von Unwahrheiten.

Lesen Sie auch:


Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Wenn dir unsere Arbeit gefällt und du findest, dass sie dir weiterhilft, ist es dir vielleicht 4,50 EUR im Monat wert, uns zu unterstützen? Mit einem kleinen Beitrag kannst du dazu beitragen, dass wir weiterhin Fehlinformationen entgegenwirken und die Öffentlichkeit aufklären.

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)