Sea Shanties – Trend überschwemmt TikTok und Twitter
Autor: Kathrin Helmreich
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„Sea Shanties“ erobern aktuell Plattformen wie TikTok und Twitter. Das steckt hinter dem Phänomen der traditionellen Seemannslieder.
Ahoi, Matrosen! Unter dem Hashtag #ShantyTok singen Nutzer*innen aktuell fleißig „Sea Shanties“. Das sind traditionelle Seemannslieder, die im 18. und 19. Jahrhundert von hart arbeitenden Matrosen gesungen wurden.
Die simplen, eingängigen Melodien, die jeder noch so schlechte Sänger bei den gemeinsamen Arbeiten an Bord einstimmen konnte, half ihnen dabei Tempo und Moral durch einen eingehenden Rhythmus zu steigern.
Kein Wunder also, dass Shanties auch heute noch ein reges Ansteckungspotential besitzen und vor allem auf der Social Media-Plattform TikTok einen riesigen Erfolg feiern, ist das internationale Videoportal doch bereits für seine wechselnden Mitmach-Trends wohl bekannt.
Von „The Scottsman“ zu „Soon may the Wellermen come“ zu einem Mega-Hype
Angefangen hat laut Futter.at alles mit dem schottischen Briefträger und Musiker Nathan Evans, der Ende Dezember ein Video auf TikTok teilte. Dabei sang er das alte Seemannslied „The Scottsman“ und es ging viral.
@nathanevanssThe Scotsman. #viral #singing #new #original #abc #fyp #foryou #scottish #shanty #seashanty #singing #scottishsinger #acoustic #cooncilhooseoftiktok♬ original sound – N A T H A N E V A N S S
Zwei Wochen und Millionen von Views später, erhob sich mit „Soon may the Wellermen come“ unter den Hasthag #ShantyTok ein neuer Trend aus den Social Media-Tiefen. Zahlreiche Remixes und Neuinterpretationen überschwemmen seither die Plattform und in der Zwischenzeit ist der Hype um die Seemannslieder auch auf Twitter übergesprungen.
„ShantyToks sind keine richtigen Sea Shanties“
Akademiker und Musiker Gerry Smith zufolge, seien manche ShantyToks jedoch keine richtigen Sea Shanties – zumindest betrifft es den Song „The Wellerman“.
Streng genommen sei dieser nämlich kein Seemannslied, sondern eine Walfangballade, die eine Shanty-Ästhetik suggeriere und handelt von Frachtern der australischen Weller Bros Company, die „Zucker, Tee und Rum“ brachten.
@nathanevanssThe Wellerman. #seashanty #sea #shanty #viral #singing #acoustic #pirate #new #original #fyp #foryou #foryoupage #singer #scottishsinger #scottish
Und Matrosen seien früher zudem sehr abergläubisch gewesen und trennten die Seemannslieder streng von ihrem persönlichen Leben. Sie galten als Arbeitslieder und wurden an Land nicht gesungen.
Dennoch sind die Sea Shanties in Folkclubs in Großbritannien, an der Ostküste der USA und überall dort, wo es eine starke maritime Geschichte gibt, nach wie vor beliebt. So singen laut Smith die Leute in Pubs und Clubs noch immer Shanties. Nur war diese Form der Musik bislang nicht populär gewesen – bis die ShantyToks aufkamen.
„Coronawinter-Aufheller“
Doch egal zu welcher Kategorie die auf TikTok geteilten Shanties nun gehören – sie erfreuen die Nutzer*innen weltweit und gerade in der Zeit des für viele eher beschwerlichen „Coronawinters“, erhellen sie das ein oder andere Gemüt.
Gegenüber der New York Times erzählte Evans beispielsweise ebenfalls, dass das gemeinsame Musizieren mit anderen Nutzer*innen auf Tiktok, ihm ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln würde, dass gerade während der Pandemie oft viel zu kurz kommt.
Also falls du Lust hast – mach dir eine Tee mit Zucker und Rum und stimme ein Seemannslied an, es könnten sich schnell Gleichgesinnte finden, die mit einstimmen!
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Weitere Quellen: Süddeutsche, The Guardian
Artikelbild: R7 Photo / rvlsoft / solomon7 / Shutterstock
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