WhatsApp: Nutzer als Faktenchecker – Der Zweifel-Button wird erwägt
Internet-User neigen dazu, durch ihr Nutzerverhalten nur noch Nachrichten und Beiträge angezeigt zu bekommen, die ihrem eigenen Weltbild entsprechen.
Um ihre User aus den eigenen Gedankenblasen zu holen, erwägt WhatsApp jetzt, Möglichkeiten einzuführen, die es möglich machen, Beiträge in Gruppen als Fake zu kennzeichnen.
Eine von Facebook beauftrage Studie, u. a. von der University of Pennsylvania durchgeführt, bestätigte diese Ergebnisse. Allerdings gibt es auch Abhilfe.
Wenn andere Nutzer der Gruppe Beiträge als Fake gekennzeichnet hatten, oder wenigstens Zweifel an der Echtheit des Inhaltes bekundeten, zweifelten auch andere Gruppenmitglieder den Wahrheitsgehalt der Nachricht an.
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Forscher haben diese Studie in Indien mit ca. 5.000 Social-Media-Nutzern durchgeführt. Diesen wurden Screenshots von einem gefälschten, aber real aussehenden WhatsApp-Post gezeigt. Dieser Post enthielt eine kontroverse Aussage. Bei einigen Studienteilnehmern enthielt der Screenshot auch eine Nachricht innerhalb des fiktiven Chats, in der die Wahrheit dieser Aussage angezweifelt wurde.
Diese fiktiven Zweifel einer unbekannten Person regte die entsprechenden Studienteilnehmer dazu an, diese Zweifel anzunehmen und selbst zu recherchieren.
Werden also Inhalte durch eine Community als „nicht bestätigt“ oder „zweifelhaft“ markiert, kann es andere Leser dazu anregen, solchen Beiträgen nicht gleich Glauben zu schenken und zu hinterfragen.
Den Forschern zufolge ist es aber nicht möglich, solche Korrekturen auf WhatsApp öffentlich zu machen, ein anonymer „Zweifel“-Button wäre hier das Mittel der Wahl.
So könnte man, ähnlich wie ein „Like-Button“ bei vielen anderen Social-Media-Plattformen ein Emoji in Form eines Warnsignales oder Fragezeichens hinzufügen. Die Betreiber müssten diese Signale nicht untersuchen, aber so könnte vermittelt werden, dass User in einem Chat unterschiedliche Meinungen zu darin getätigten Aussagen haben.
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WhatsApp führt seit langem Maßnahmen zur Bekämpfung von gefälschten Nachrichten auf seiner Plattform in Indien durch. So hat WhatsApp beispielsweise Anfang letzten Jahres in Indien eine „Tip-Line“ eingerichtet, über die Benutzer Weiterleitungen, Gerüchte und verdächtig klingende Nachrichten verschicken können, um diese zu verifizieren. WhatsApp hatte Anfang 2019 auch angekündigt, dass es im Rahmen seiner Bemühungen, gefälschte Nachrichten auf der Plattform einzudämmen, 2 Millionen Konten pro Monat löschen will. Ebenso kündigte WhatsApp an, dass es die Anzahl der erlaubten Weiterleitungen pro Nachricht auf 5 beschränken werde.
Was die Integration der „Zweifel“-Funktion auf der WhatsApp-Plattform betrifft, könnte sich diese tatsächlich als praktisch erweisen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Instant-Messaging-Plattform keine spezifische Funktion an Bord hat, über die Benutzer gefälschte Nachrichten kennzeichnen können.
Allein, einen Plan zu verfolgen, Fakes und Lügen kennzeichnen zu können, ist immerhin ein Anfang.
Autorin: Ingrid Brockhaus
Quellen: PT, Mashable
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