In einem Artikel wird behauptet, es gäbe eine sehr einfache Möglichkeit, WhatsApp zu „hacken“ und damit die Chats anderer Leute auszuspionieren.

So bekamen wir Anfragen zu jenem Screenshot, auf dem die Behauptung steht:

Screenshot: mimikama.org
Screenshot: mimikama.org

So genüge es, auf dem Computer die Seite „web.whatsapp.com“ aufzurufen und das Smartphone des „Opfers“ mittels QR-Code mit dem PC zu verbinden. So könne man dauerhaft bei WhatsApp mitlesen. Man könne als potentielles Opfer dies aber überprüfen, indem man einen Blick in die Einstellungen von WhatsApp schaut und unbekannte Geräte abmeldet.

Ein „Hack“, der kein Hack ist

Der Screenshot ist Teil eines Artikels der Seite „Home & Smart„, in dem Überwachungs-Apps für Smartphones verglichen werden. Der Artikel ist sehr ausführlich und schildert gut die diversen Möglichkeiten der Handy-Überwachung, jener Absatz über WhatsApp aber ist so nicht korrekt.

Die angegebene Seite, die man dafür nutzen kann, um WhatsApp auf dem PC zu nutzen, ist eine offizielle Seite von WhatsApp.
Allerdings haben es potentielle Opfer gar nicht so schwer, herauszufinden, ob ihr Smartphone mit einem PC verbunden ist, ein Sprung in die Einstellungen ist gar nicht nötig.
Es wird nämlich direkt im Homescreen angezeigt, wenn das Smartphone mit einem PC verbunden ist:

Screenshot: mimikama.org
Screenshot: mimikama.org

Tippt man darauf, sieht man auch gleich, welcher PC mit dem Smartphone verbunden ist und bekommt die Option, die Verbindung zu trennen:

Screenshot: mimikama.org
Screenshot: mimikama.org

Fazit

Eine einfache Überwachung der WhatsApp-Konversationen ist damit nicht wirklich möglich. Der Besitzer des Smartphones bekommt angezeigt, wenn das Gerät mit einem PC verbunden ist.
Diese Methode ist also eher dazu geeignet, einen handfesten Streit mit der Person zu bekommen, die man ausspionieren wollte.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)