Die Polizei warnt erneut vor einer besonders dreisten Betrugsmasche, bei der sich Kriminelle als Polizisten ausgeben!

Meist setzen sich die Betrüger telefonisch mit ihren Opfern in Verbindung und geben vor, Polizisten zu sein. Unter Angabe eines Vorwands möchten sie zu den Opfern nach Hause kommen oder einen „Kollegen“ schicken, um Wertgegenstände wie Schmuck oder Bargeld abzuholen und in Sicherheit zu bringen.

Mit dieser Betrugsmasche ergaunern sich die Kriminellen oftmals erfolgreich Mengen an Geld und anderen Wertgegenständen, die ihnen die Opfer durch unterschiedliche Geschichten verunsichert und gutgläubig zur angeblichen Verwahrung überlassen.

85-jährige Wienerin wurde zum Opfer dieser Betrugsmasche

In einem Video der Polizei erzählt die 85-Jährige davon, wie sie Opfer solcher Trickbetrüger wurde. Während eines langen Telefongesprächs gelang es den Kriminellen, die Frau durch Vorgabe falscher Tatsachen zu verunsichern und weiters auch massiven Druck auszuüben, sodass sie zuließ, dass ein Unbekannter in ihre Wohnung kommen konnte.

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Sie berichtet, sie hätte die ganze Zeit über das Gefühl gehabt, etwas Falsches zu tun, konnte sich dem allerdings nicht entziehen. Erst danach ging sie zur Polizei.

In Nordrhein-Westfalen erbeuteten falsche Polizisten 40.000 Euro

In einer Presseaussendung berichtet die Polizei im Kreis Lippe ebenfalls von einem solchen Fall: Falsche Polizisten haben am Mittwoch wieder einmal einen älteren Menschen um seine Ersparnisse gebracht. Auf widerliche Art und Weise haben sie ihr 87-jähriges Opfer über einen Zeitraum von drei Stunden am Telefon gehalten und ihm eine Geschichte vorgelogen, wonach sein Sohn von der Staatsanwaltschaft festgenommen worden sei und er für die Freilassung eine Kaution in Höhe von 40.000 Euro zahlen müsse.

Gegen 12 Uhr meldeten sich die Betrüger telefonisch bei dem Mann aus Detmold. Die falschen Polizisten gaben an, dass der Sohn des Detmolders einen Verkehrsunfall verursacht habe und er nur gegen Zahlung der Kaution frei komme.

Die Täter manipulierten ihr Opfer geschickt. Ohne das Gespräch zu unterbrechen, leiteten sie das Telefonat auf das Handy des Mannes und „begleiteten“ das Opfer so bis zu einem Geldinstitut, wo der 87-Jährige die geforderte Summe abhob. Anschließend lotsten die Betrüger ihr Opfer zur Bielefelder Straße 30. Vor dem Haus wartete gegen 14:30 Uhr bereits der angebliche Kommissar und nahm das Geld entgegen. Der Betrüger entfernte sich über die 55er-Straße in Richtung der Kreuzung Hans-Hinrichs-Straße/Palaisstraße. Möglicherweise ist der Täter in dem Bereich in ein wartendes Fahrzeug eingestiegen.

Der falsche Kommissar ist nach Zeugenaussagen etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß, 25 bis 30 Jahre alt, hat ein südländisches Erscheinungsbild, ein rundes Gesicht und braune Augen. Der Mann sprach gebrochen Deutsch. Zur Zeit der Geldübergabe trug er eine schwarze Kappe, eine weiß-beige-farbene Windjacke mit Reißverschluss sowie eine hellblaue Jeanshose. Es ist möglich, dass der Täter sich bereits vor 14:30 Uhr im Bereich der Bielefelder Straße 30 aufgehalten hat.

Tipps, wie Sie sich und Ihre Angehörigen vor den Betrügereien schützen können

  • Sollten Sie nicht vollkommen sicher sein, wer Sie anruft, gilt der Grundsatz: Legen Sie den Hörer auf! Das ist nicht unhöflich.
  • Die richtige Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 133 bzw. 110 an.
  • Die richtige Polizei wird Sie auch niemals auffordern, Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse zu geben oder sogar Wertsachen oder Bargeld zur Abwendung von Strafen oder als Kaution zu verlangen.
  • Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an Unbekannte!
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht!“ oder ähnlichen Formulierungen meldet, ohne sich selbst namentlich vorzustellen.
  • Nutzen Sie nicht die Rückwahltaste! Geben Sie bei Rückfragen an die Polizei die Telefonnummer der örtlichen Dienststelle selbst über die Tasten ein.
  • Erstatten Sie Anzeige, falls Sie Opfer eines solchen Anrufs geworden sind!

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Passend dazu: Warnung vor „Schockanrufen“ – Polizei bittet: „Sprechen Sie mit Angehörigen über die Betrugsmaschen!“

Quellen: Landespolizeidirektion Wien / Facebook, Presseportal – Polizei Nordrhein Westfalen

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