Nein, die AstraZeneca-Impfung enthält keinen menschlichen Fötus
Nein, die AstraZeneca-Impfung enthält keinen menschlichen Fötus

Es ist immer gut, sich die Inhaltsstoffe von Produkten durchzulesen – wie beispielsweise auch bei der Impfung von AstraZeneca. Wichtiger aber ist auch, die Angaben zu verstehen.

In solzialen Medien kursiert das Foto des Beipackzettels der AstraZeneca-Impfung. eine Passage darin sorgt für Aufregung, denn da steht etwas von gentechnisch modifizierten Nieren von Föten – bedeutet dies etwa, dass sich Zellen von Föten in der Impfung befinden?

Um dieses verbreitete Foto handelt es sich:

Der Beipackzettel
Der Beipackzettel

Was in dem Beipackzettel steht

Unter dem Abschnitt „Contents of the pack and other information“ finden auch die modifizierten menschlichen Zellen von Föten Erwähnung, doch ist es wichtig, den Satz auch komplett zu lesen und ihn auch zu verstehen:

„Produced in genetically modified human embryonic kidney (HEK) 293 cells.“

Auf Deutsch: „Produziert in gentechnisch veränderten humanen embryonalen Nieren (HEK) 293 Zellen“.

Diese Information fällt unter das, was in der Überschrift des Abschnitts mit „andere Informationen“ steht, ist also kein Bestandteil der AstraZeneca-Impfung.
Doch was hat es mit jenen Zellen genau auf sich?

Was genau ist HEK-293?

Dabei handelt es sich tatsächlich um die Nierenzellen eines Fötus (siehe HIER), was allerdings nicht bedeutet, dass die Labore nun ständig abgetriebene Föten benötigen, denn glücklicherweise kann man solche Zellen im Labor replizieren.

Jene Zelllinie mit der Nummer 293 wurde 1973 von Frank Graham an der niederländischen Universität Leiden kultiviert, sie stammen von einer Abtreibung im Jahr 1972 (siehe HIER, Seite 77).

Warum werden diese Zellen bei der Herstellung verwendet?

Laut dem Vaccine Knowledge Project der Universität Oxford (siehe HIER) wachsen einige Viren in menschlichen Zellen sehr viel besser und effektiver.
Nach dem Wachstum werden die Viren mehrmals gereinigt, um das Zellkulturmaterial (also auch jene Nierenzellen) zu entfernen, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass menschliche Zellen in dem endgültigen Impfstoff verbleibt.

Für die Herstellung des AstraZeneca-Impfstoffes werden Adenoviren benötigt, die das genetische Material des Coronavirus (genau genommen eines Spikes des Virus) zu den Zellen im Körper transportiert. Und jene Adenoviren werden in einer HEK-293 Zelllinie gezüchtet.

Fazit

Mittels der Klone von Nierenzellen eines 1972 abgetriebenen Fötus werden Viren gezüchtet, die Genmaterial des neuen Coronavirus in die menschlichen Zellen transportieren, damit diese das harmlose (!) Genmaterial für eine kurze Zeit replizieren können, wodurch unser Immunsystem lernt, SARS-CoV-2 zu bekämpfen, wenn man sich damit infizieren sollte.

Jene menschlichen Zellen wandern jedoch nicht in die endgültige Impfung von AstraZeneca.

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Weitere Quelle: FullFact
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