„Wenn der Chip schon nicht in der Impfung war, dann stecken sie ihn jetzt in eine Tablette“, dürften die Hintergedanken einiger Nutzer sein, wenn sie diesen Videoausschnitt von Albert Bourla, Pfizer-Chef, zu sehen bekommen.

Um welches Video geht es?

Besagter Clip ist ein 26 Sekunden kurzer Auszug eines längeren Videos. In diesem erzählt Albert Bourla im Weltwirtschaftsforum in Davos von einer Tablette – einer „neuen Technologie von Pfizer“, die einen „winzigen biologischen Chip“ enthält, „der über ein drahtloses Signal an die zuständigen Behörden sendet, sobald das Arzneimittel verdaut wurde“, so der Begleittext in einem Facebook-Beitrag:

Video Albert Bourla über angeblich neue Pfizer-Pille / Screenshot Facebook
Video Albert Bourla über angeblich neue Pfizer-Pille / Screenshot Facebook

Der Videoausschnitt …

stammt aus einem längeren Video aus dem Jahr 2018, das HIER zu finden ist. Hier antwortet Bourla auf eine Frage aus dem Zuseherraum (ab Minute 45:45) bezüglich der Patientenbeteiligung und dass es keine Garantie gebe, dass ein Patient ein verordnetes Medikament auch tatsächlich einnimmt.

Darauf folgt die Ausführung Bourlas, die im Videoausschnitt zu sehen ist:

„I will use an example: I think it’s fascinating what’s happening in this field right now. I mean FDA approved the first electronic pill – if I can call it like that. So it is a basically biological chip that is in the tablet and once you take the tablet and dissolves into your stomach, sends a signal that you took the tablet. So imagine the applications of that compliance the insurance companies to know that the medicines that patients should take they do take them. It is fascinating what happens in this field.“

„Ich möchte ein Beispiel anführen: Ich finde es faszinierend, was in diesem Bereich gerade passiert. Ich meine, die FDA hat die erste elektronische Pille zugelassen – wenn ich sie so nennen darf. Es handelt sich also um einen biologischen Chip, der sich in der Tablette befindet und, sobald man die Tablette einnimmt und sie sich im Magen auflöst, ein Signal sendet, dass man die Tablette genommen hat. Stellen Sie sich also vor, dass die Versicherungsgesellschaften auf diese Weise wissen, dass die Patienten die Medikamente, die sie einnehmen sollten, auch einnehmen. Es ist faszinierend, was in diesem Bereich passiert.“

Alfred Bourla

Um welche Tablette geht es hier?

Die FDA hat im November 2017 das erste Medikament mit digitalem Einnahmeverfolgungssystem zugelassen:

„Abilify MyCite (Aripiprazol-Tabletten mit Sensor) verfügt über einen in die Pille integrierten Sensor, der die Einnahme des Medikaments aufzeichnet. Das Präparat ist für die Behandlung von Schizophrenie, die akute Behandlung von manischen und gemischten Episoden im Zusammenhang mit einer bipolaren I-Störung und als Zusatztherapie für Depressionen bei Erwachsenen zugelassen.“

FDA, 13. November 2017

Genaue Informationen findet man auf der Webseite von Otsuka America Pharmaceutical, dem Hersteller des Medikaments.

In dem 2018 aufgenommenen Video spricht Bourla über eine medizintechnische Innovation eines anderen Herstellers.

Kein Pfizer-Medikament

Der Facebook-Beitrag suggeriert, dass es sich um eine Aufzeichnung des diesjährigen Weltwirtschaftsforums handelt, welches von 22. bis 26. Mai stattfand. Der Videoausschnitt stammt allerdings aus dem Jahr 2018.

Außerdem sprach Pfizer-CEO Bourla hier nicht über ein Medikament aus dem Hause Pfizer, sondern über „Abilify MyCite“ des Herstellers Otsuka America Pharmaceutical.

Pfizer wird seit der Corona-Pandemie von der großen Masse mit Impfstoffen und Medikamenten gegen Corona / COVID-19 in Verbindung gebracht. Das von Bourla angesprochene Medikament wird allerdings bei Schizophrenie, bipolaren Störungen und Depressionen angewendet.

Fazit

Der Video-Ausschnitt ist bereits vier Jahre alt.

Alfred Bourla bezieht sich auf ein Medikament des Herstellers Otsuka America Pharmaceutical.

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Quelle: DPA, FDA, Otsuka America Pharmaceutical


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