Internationaler Investitionsbetrug – Suche nach Opfern in Österreich

In Deutschland konnte der Haupttäter einer internationalen Tätergruppe festgenommen werden. Da Geschädigte der Investment-Betrüger im ganzen deutschsprachigen Raum vermutet werden, unterstützt das Bundeskriminalamt die deutschen Behörden bei der länderübergreifenden Opfer- und Zeugensuche. Der Schaden bewegt sich mindestens im zweistelligen Millionenbereich.

Autor: Claudia Spiess

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Das Polizeipräsidium Westpfalz und die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ersuchen im Fall eines groß angelegten Investitionsbetruges in Millionenhöhe um Unterstützung bei der Suche nach Opfern und möglichen Zeugen. Da es sich um eine international breit angelegte, organisierte Tätergruppierung handelt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch in Österreich Opfer und/oder Zeugen gibt.

Zum Fall

In den Jahren 2020 und 2021 gab sich eine organisierte Tätergruppierung gegenüber Unternehmen, die Finanzierungskapital benötigten und Geldgeber suchten, als Vertreter vermeintlicher arabischer Investoren aus. Um Legitimität gegenüber den Unternehmern – den späteren Opfern – zu suggerieren, traten diese Pseudo-Investoren aus den Vereinten Arabischen Emiraten unter falschen Firmennamen auf, die realen Firmen bewusst ähnelten.

Mit dem Inaussichtstellen enormer künftiger Investitionssummen wurden die Opfer dahingehend manipuliert, diverse Vorauszahlungen an die vermeintlichen Investoren beziehungsweise deren Vertreter zu leisten. Die Täterschaft gab hierbei an, diese Zahlungen seien als Sicherheit oder für einen Anschub der künftigen Investitionen notwendig (Reisekosten, Gebühren, Gutachten, Versicherungen, Beteiligungen).

Die von diesen Pseudo-Investoren im vorliegenden Fall benützten Fake-Firmennamen waren:

Die Zahlungen der Opfer erfolgten auf Konten der „EIN International“ (EIN), bei der Emirates NBD Bank (IBAN: AE930260001012218835501) oder der „Alsediq Commercial Broker“ (andere Schreibweisen: Alsedeq/Alsedq), ebenfalls bei der Emirates NBD Bank (IBAN: AE530260001012279727001).

Die in Aussicht gestellten Finanzierungen kamen letztlich nicht zustande. Bislang konnten von der deutschen Ermittlungsbehörde Geschädigte in den USA, Afrika, Asien, Australien und auch Europa ausfindig gemacht werden. Die gegenwärtig bekannte Schadenssumme beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro, die Dunkelziffer ist nach Einschätzung der ErmittlerInnen um einiges höher.

Aufgrund des verwendeten Modus ist es sehr wahrscheinlich, dass es weltweit – auch in Österreich – (weitere) Opfer dieses Investitionsbetruges gibt. Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern erfolgt durch das Bundeskriminalamt Wien eine österreichweite Veröffentlichung der Opfer- beziehungsweise Zeugensuche.

Gesuchte Hinweise

  • Wer hatte Kontakt zu den angeblichen Investoren?
  • Wie wurde der Kontakt vermittelt?
  • Wer hat Zahlungen an die angeblichen Investoren geleistet?

Kontakt

Hinweise nimmt die Polizei Kaiserslautern unter der Telefonnummer 0049 631 369 2620 und per E-Mail unter [email protected] entgegen.

Betrug erkennen und verhindern

Die Betrugsformen des Anlagenbetruges, Rip-Deal bzw. Investitionsbetruges gehören mittlerweile zu den häufigsten Betrugsdelikten weltweit. Bei diesen Delikten werden Unternehmer und Privatpersonen mit hohen Gewinn- bzw. Investitionsversprechen geködert. Ziel der Betrüger ist es, dass die Opfer unter Vortäuschung diverser Gebühren und dgl. hohe Geldsummen vorab überweisen. Die Täter finden ihre Opfer regelmäßig im Internet, weshalb bei den in Mode stehenden Trading- und Investitionsplattformen, aber im Internet generell, zu höchster Vorsicht geraten wird.

Folgende allgemeine Tipps können hierbei hilfreich sein

  • Werden schnelles Geld oder hohe Gewinnchancen angeboten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es sich um Betrüger handelt.
  • Recherchieren Sie im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu vermeintlich lukrativen Plattformen oder Gesellschaften gibt, zum Beispiel Watchlist Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten!
  • Vergewissern Sie sich, dass im Falle von Trading- oder Handelsplattformen eine entsprechende Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) besteht und prüfen Sie, ob bereits eine Warnung der FMA zu dieser Plattform oder den Betreibergesellschaften vorliegt! Hinweise und Anfragemöglichkeiten finden Sie unter News Archive – FMA Österreich.
  • Schauen Sie sich die Trading Plattform genau an: Ist ein Impressum angegeben? Ist ein Verantwortlicher telefonisch erreichbar? Nimmt man sich Zeit, Ihnen das Geschäftsmodell zu erklären? Wenn diese Punkte nicht zutreffen, lassen Sie die Finger von dem Geschäft!
  • Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Sind diese schlüssig und seriös?
  • Wenn Sie nach der ersten Einzahlung sofort kontaktiert werden und nachdrücklich mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls weitere Summen!
  • Kreditkartenzahlungen sind teilweise bis zu drei Wochen stornierbar und die Zahlungen können rückgefordert werden.
  • Wenn Sie bereits einen Schaden erlitten haben, erstatten Sie auf jeden Fall eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Ihre Mitarbeit ist für Ausforschung möglicher Täter und Rückforderung von getätigten Zahlungen von zentraler Bedeutung. Melden Sie den Sachverhalt auch der FMA!

Mehr Informationen zum Anlagenbetrug finden Sie HIER

Quelle: Bundeskriminalamt

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