Gefahren bei Lichterketten
Immer wieder gibt es Meldungen über Schadstoffe und technische Mängel. Hauptgefahr: Ein Stromschlag. Das bestätigt auch Werner Leistner, Produktprüfer bei der DEKRA Stuttgart. Die LED-Technologie habe Lichterketten zwar deutlich sicherer gemacht, aber wenn am Material gespart wird, gehe das meistens auf Lasten der Sicherheit.
Lichterketten im Test
Es treten folgende sechs warmweiße LED-Ketten gegeneinander an: Für In- und Outdoor-Nutzung eine Büschel-Lichterkette von Obi, eine Galaxie-Lichterkette von Aldi Süd, eine Ring-Lichterkette von KiK, eine Schnurlichterkette von Action sowie Indoor-Ketten vom Amazon-Shop Add-Tronic und von Star Trading gekauft bei lichterkettenexperte.de.
Stromverbrauch
Werner Leistner erklärt, dass sich der Stromverbrauch durch die LED-Technik deutlich reduziert hat. Das heißt, während der gesamten Weihnachtszeit sei der Stromverbrauch einer Lichterkette am Tannenbau im Cent-Bereich.
Laboruntersuchung auf Schadstoffe
Die Lichterketten werden bei der DEKRA auf chemische Schadstoffe untersucht. Vor allem Phthalate gelten als besonders bedenklich. Diese können durch Ausdünstung in die Raumluft oder über Hausstaub eingeatmet werden. Phthalate sind Weichmacher, die in vielen Kunststoffen eingesetzt werden, erklärt Werner Leistner. Einige davon seien sehr gesundheitsschädlich und Phthalate sind geruchlos, deshalb bemerke man sie nicht.
Laboruntersuchung auf Entflammbarkeit
Nach Kontakt mit dem 650 Grad heißen Glühdraht darf kein Teil in Brand geraten. Diese Feuerprobe bestehen alle Materialien der sechs Testkandidaten.
Laboruntersuchung auf Feuchtebeständigkeit
Alle Teile der Lichterketten für die Außennutzung werden für einen genau bestimmten Zeitraum beregnet. Bei der Lichterkette von ALDI Süd dringt Wasser ins Schaltgehäuse ein. Das hätte nicht passieren dürfen, denn das könnte zum Kurzschluss führen.
Laboruntersuchung auf Stromschlaggefahr
Wenn die Ketten schlecht verarbeitet wurden, kann es lebensgefährlich werden. Das ist bei keiner der sechs Ketten der Fall. Allerdings fiel bei der KiK-Lichterkette unter Hochspannung ein Teil der LEDs aus.
Fazit
Die Lichterketten von OBI, Action und Add-Tronic haben alle Chemie- und Elektro-Prüfungen bestanden. Die Galaxie-Lichterkette von Aldi Süd war in der Stichprobe entgegen der Kennzeichnung nicht feuchtigkeitsbeständig. Die Star Trading Kette enthielt verbotene und gesundheitsschädliche Weichmacher genau wie die Lichterkette von KiK, die noch dazu im Hochspannungstest fehlerhaft war.
In der Stichprobe konnte somit nur die Hälfte der Lichterketten überzeugen – und für erfreuliche Lichtblicke sorgen.
Quelle:
SWR Marktcheck / Autorin: Patricia Metz
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