Keine Ernährungsumstellung, kein Sport, nur ein kleiner Stich, und schon verliert man überschüssige Kilos: Das versprechen unzählige Videos, in denen Ozempic, ein Diabetes-Medikament, als Fettkiller eingesetzt wird.

Aufrufe des Hashtags #ozempic zeigen Videos, die millionenfach angesehen wurden. So scheint sich hier bereits seit einiger Zeit ein gefährlicher Trend zu entwickeln. Denn das Medikament, das hier als Diätwunder angepriesen wird, ist als Diabetes-Medikament zugelassen.

Mit nur einem kleinen Stich zum Wunschgewicht?

Für viele klingt es wohl unwiderstehlich, so einfach seine Kilos purzeln zu lassen, ohne etwas dafür tun zu müssen, außer sich hie und da eine Spritze zu setzen. Dass damit Erfolge erzielt werden, liegt am Inhaltsstoff Semaglutid. Dieser sorgt dafür, dass der Blutzucker gesenkt wird. Gleichzeitig wird dem Gehirn die Information vermittelt: „So, du bist jetzt satt.“ Der Appetit wird damit gehemmt, die Magenentleerung verlangsamt.

Doch auch hier können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Auch kann es zu Erkrankungen der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse sowie einem potentiell erhöhten Risiko für bestimmte Schilddrüsenkrebsarten kommen.

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Verwendung bedenklich

Dem Stern gegenüber erklärte Professor Harald Schneider, Internist, Endokrinologe, Diabetologe und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE):

„Bei normalgewichtigen Menschen kann die Einnahme gefährlich werden. Man weiß bei ihnen nicht, ob das Medikament vielleicht stärker wirkt und dann vielleicht auch stärkere Nebenwirkungen auftreten. Bei einer 50 Kilo-Frau, die sich das spritzt, haben wir eine andere Konzentration des Mittels in den Zellen als bei einem 150 Kilo-Mann.“

Lieferengpass laut Hersteller

Ein weiteres Problem ist die erhöhte Nachfrage. Für das Medikament Ozempic herrscht aktuell ein Lieferengpass. Der Grund: „zeitweilige Lieferverzögerungen durch eine stärker als erwartet gestiegene Nachfrage“.

Im schlimmsten Fall könnten Diabetiker nicht mehr ausreichend versorgt werden.

Quelle:

Deutsche Apotheker-Zeitung, Standard, Stern

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