Schwitzige Hände, Herzklopfen und ein Telefonhörer, der bedrohlich in der Hand liegt. Ein Anruf – ein Schockanruf, der das Leben eines älteren Ehepaares für immer verändern könnte. Der Enkel in Gefahr, ein vermeintlich tödlicher Unfall, eine Kaution und das Amtsgericht Stuttgart als Schauplatz des Dramas.

Schockanruf: Wegen Unfall Kaution gefordert

Es beginnt ganz harmlos. „Nur“ ein Anruf. Doch die Nachricht ist schockierend: Ein Enkel, der in einen schweren Unfall verwickelt war, braucht dringend Geld für die Kaution. Natürlich will man helfen. Bargeld in Höhe von 45.000 Euro und auch Gold wird für die Zahlung akzeptiert. Nun bleibt nur die Frage: Wo soll man das Geld und die Wertgegenstände abgeben? – Am Amtsgericht Stuttgart. Für viele ein Ort der Seriosität und des Rechts. In diesem Fall allerdings ein Ort des Betruges. Trotzdem hätte es geklappt, wäre da nicht ein unerwarteter „Helfer“ gewesen: Nämlich die Tatsache, dass das Ehepaar den angegebenen Übergabeort nicht finden konnte.

Misstrauen am richtigen Ort

Verwirrt und in Sorge um ihren Enkel wandte sich das ältere Ehepaar schließlich an die echten Behörden des Amtsgerichts. Doch selbst als sie dort auf echte Polizisten trafen, wollten sie nicht glauben, dass sie beinahe Opfer eines Betrugs geworden wären. Erschütternd und bezeichnend zugleich, mit welcher Perfektion Betrüger heute ihre Maschen spinnen.

Wie schützt man sich?

Der Vizepräsident des Amtsgerichts Stuttgart, Andreas Arndt, warnt vor solchen Schockanrufen und gibt wichtige Tipps:

  • Amtliche Schreiben: Wenn tatsächlich eine Kaution ansteht, erfolgt immer eine schriftliche Benachrichtigung. Jeder sollte skeptisch sein, wenn Geldforderungen am Telefon gestellt werden.
  • Richtige Telefonnummern prüfen: Polizei oder Staatsanwalt rufen nicht von einer Handy-Nummer an. Ein Blick auf die Vorwahl kann entscheidend sein!
  • Quittungen: Geld ohne Quittung zu übergeben, besonders bei solchen Summen, ist immer riskant.
  • Gold und Schmuck: Die echte Polizei würde nie Wertgegenstände als Kaution akzeptieren.
  • Keine persönlichen Daten wie die eigene Handynummer am Telefon nennen: Betrüger könnten versuchen, die Leitung zu blockieren und so vermeiden, dass man anderweitig Hilfe bekommt und der Betrug auffliegt.

Fazit

Immer wachsam bleiben! Die Technologie erleichtert uns das Leben in vielen Bereichen. Betrüger können sie aber auch gegen uns einsetzen. Der Vorfall in Stuttgart mahnt erneut, wachsam zu bleiben und informiert zu sein. Bei unbekannten Anrufen oder Nachrichten ist es wichtig, sich zu informieren und Vorsicht walten zu lassen. Lieber einmal mehr nachfragen, als Opfer eines solchen Betrugs zu werden.

Quelle:

SWR

Das könnte auch interessieren:
Warnung! Abmahnung im Namen von Dr. Matthias Losert
Finstere Absichten: Die Tricks der Rentenversicherung-Betrüger
Enthüllt: Wie zwei unschuldige Frauen durch die dunkle Seite des Online-Datings um Zehntausende Euro betrogen wurden!

Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)