Die Behauptung ist einfach und verlockend: Durch das Kopieren und Posten eines bestimmten Textes kann man angeblich den Algorithmus von Facebook so beeinflussen, dass einem plötzlich Inhalte von anderen Freunden oder Seiten angezeigt werden.

Doch was steckt wirklich hinter dieser Behauptung? Ist es möglich, den komplexen Algorithmus eines sozialen Giganten wie Facebook mit einem einfachen Post zu überlisten?

„Der 25-Freunde-Trick“ auf Facebook

Der „25-Freunde-Algorithmus-Trick“ ist nicht neu. Ursprünglich tauchte er in einer längeren Form auf, in der behauptet wurde, dass man durch Kommentare den Algorithmus ändern könnte.

Diese Version enthielt bereits einen grundlegenden Logikfehler: Wenn man das Posting sehen und kommentieren kann, ist man bereits Teil des vermeintlichen Freundeskreises, der durch den Algorithmus bevorzugt wird.

Die neuere Version des vermeintlichen Tricks, die wieder auf Facebook geteilt wird, ist noch einfacher und gleichzeitig unlogischer. Sie suggeriert, dass das bloße Posten eines Textes den Algorithmus beeinflussen könnte.

Screenshot auf Facebook
Screenshot auf Facebook

Ich werde auch gehen
Ich sehe zwar keinen mehr, aber ich sehe viele, viele Anzeigen
Es ist verrückt, über 200 Freunde auf Facebook zu haben und nur 25 Beiträge zu sehen
Ich habe diesen Beitrag vorhin ignoriert, weil ich dachte, dass er nicht funktioniert hat. ES FUNKTIONIERT!! Ich habe einen ganz neuen News Feed. Sehe Beiträge von Leuten, die ich seit Jahren nicht gesehen habe.

So kommst du um das System herum, dass FB jetzt restriktive Beiträge in deinem News Feed hat. Ihr neuer Algorithmus wählt die gleichen paar Leute – etwa 25 – die Ihre Beiträge lesen werden…
Okay, bitte schön…. Hallo. Hallo. Um Freunde wieder in deinen News Feed zu bekommen und Werbung loszuwerden- halte deinen Finger irgendwo in diesem Beitrag und klicke auf ´kopieren. Gehe zu deiner Seite, auf der Steht: „Was machst du? Irgendwo im leeren Feld mit dem Finger tippen. Klicken und einfügen. Dies ist ein Upgrade des Systems.
Hallo neue und alte Freunde!

Die Fakten: Wie funktioniert der Algorithmus von Facebook?

Um den „25-Freunde-Algorithmus-Trick“ beurteilen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wie der Facebook-Algorithmus tatsächlich funktioniert. Da es sich hierbei jedoch um ein gut gehütetes Geheimnis handelt, über das niemand genau Bescheid weiß, können wir uns nur auf eine Aussage von Facebook bezüglich des Newsfeeds verlassen:

Dieser ist so organisiert, dass Beiträge angezeigt werden, die für den Nutzer relevant sein könnten. Diese Relevanz basiert auf einer Vielzahl von Faktoren, darunter die Interaktion des Nutzers mit bestimmten Inhalten, die Häufigkeit der Interaktion mit anderen Nutzern und verschiedene andere Signale.

Die Behauptung, der Newsfeed sei auf 25 Kontakte beschränkt, wurde demnach von Facebook dementiert. Anpassungen am Algorithmus, die dazu führen können, dass man mehr Beiträge von Freunden sieht, haben nichts mit einer willkürlichen Beschränkung auf eine bestimmte Anzahl von Freunden zu tun.

Die Wahrheit hinter dem Trick

Der „25-Freunde-Algorithmus-Trick“ basiert auf einem Missverständnis darüber, wie Algorithmen in sozialen Medien funktionieren. Ein einfach kopierter und geposteter Text hat keinen Einfluss auf die komplexen Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte einem Nutzer auf Facebook angezeigt werden.

Solche Tricks verbreiten sich oft viral, weil sie scheinbar eine einfache Lösung für ein komplexes Problem bieten, die allerdings nicht funktionieren – wie in diesem Fall auch.

Fazit

Es ist wichtig, sich vor Fehlinformationen und viralen Mythen zu schützen. Der „25-Freunde-Algorithmus-Trick“ ist ein Beispiel dafür, wie leicht sich Gerüchte in sozialen Medien verbreiten können, insbesondere wenn sie eine einfache Lösung für ein alltägliches Problem versprechen.

Die Anleitung „um neu gestalteten Newsfeed“ hat keinen Einfluss auf den Algorithmus, wird uns aber sicherlich noch öfters begegnen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)