Der Ansturm auf die Tickets für das Adele-Konzert in München hat nicht nur zu langen Warteschlangen, sondern auch zu einem lebhaften Sekundärmarkt geführt. Mit einem Vorverkaufsrekord von 2,2 Millionen bei nur 800.000 verfügbaren Tickets war die Nachfrage von Anfang an ungebrochen hoch. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage öffnete Tür und Tor für Wiederverkäufer, die auf Plattformen wie eBay und in sozialen Netzwerken aktiv wurden und die begehrten Tickets zu deutlich überhöhten Preisen anboten.

Die Mechanik des Schwarzmarkts

Bereits kurz nach dem Verkaufsstart wurden Tickets bei eBay zu Preisen angeboten, die weit über dem ursprünglichen Verkaufspreis lagen. Einzeltickets wurden für 400 bis 600 Euro angeboten, für zwei Stück mussten Interessenten mit Preisen ab 1500 Euro rechnen. Dieser Sekundärmarkt wirft nicht nur Fragen nach der Fairness und Legalität solcher Praktiken auf, sondern birgt auch Risiken für die Käufer. Die Gefahr, Opfer eines Betruges zu werden, ist hoch, insbesondere wenn Konzertkarten zu Preisen angeboten werden, die mehr als das Doppelte des ursprünglichen Wertes betragen.

Vorsicht vor Reseller-Fallen

Ticketmaster und andere offizielle Verkaufsstellen versuchen, dem Sekundärmarkt entgegenzuwirken, indem sie den Vorverkauf zu unterschiedlichen Zeiten anbieten und eine vorherige Registrierung verlangen. Dennoch finden Wiederverkäufer Wege, diese Maßnahmen zu umgehen. Käufer, die bereit sind, den hohen Preis auf dem Zweitmarkt zu zahlen, sollten mit dem Kauf warten. Die Preise auf dem Schwarzmarkt tendieren dazu, nach dem ersten Ansturm leicht zu sinken, obwohl sie zu bestimmten Anlässen wie dem Valentinstag oder vor Feiertagen wieder ansteigen können. Von Käufen bei professionellen Händlern wie Viagogo wird dringend abgeraten, da hier das Betrugsrisiko besonders hoch ist.

Warnung vor dem Reseller-Markt und Betrugsrisiken

Beim Kauf von Eintrittskarten für Großveranstaltungen wie die Konzerte von Adele in München oder die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, Tickets ausschließlich über offizielle Plattformen zu kaufen, die direkt vom Veranstalter beauftragt wurden. Das minimiert das Risiko, gefälschte Karten zu erhalten oder vor verschlossenen Türen zu stehen. Auch vor dem Kauf über Plattformen wie Viagogo und Kleinanzeigen wird gewarnt, da der Reseller-Markt als besonders undurchsichtig gilt und seine Seriosität immer wieder durch Gerichtsurteile in Frage gestellt wird.

Identifizierung unseriöser Angebote

Verbraucher sollten misstrauisch werden, wenn Tickets unmittelbar nach Beginn des Vorverkaufs auf Drittplattformen angeboten werden oder wenn Tickets unmittelbar nach Beginn des Vorverkaufs in sozialen Medien zum Kauf angeboten werden. Zudem ist es ratsam, sich über die Ticketmodalitäten zu informieren, da beispielsweise Angebote mit Papiertickets unseriös sein können, wenn der Veranstalter ausschließlich digitale Tickets zur Verfügung stellt.

Kein Widerrufsrecht und Druck beim Online-Kauf

Wichtig ist auch, dass beim Online-Kauf von Tickets in der Regel kein Widerrufsrecht besteht. Wir empfehlen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und die Bedingungen beim Ticketkauf genau zu prüfen. Rot blinkende Countdowns und Hinweise auf die letzte Verfügbarkeit sollen nur zum schnellen Kauf animieren und können dazu führen, dass wichtige Details übersehen werden.

Bewusste Entscheidung und mögliche Zusatzkosten

Letztlich bleibt es den Fans überlassen, wie viel sie für ein Ticket zu zahlen bereit sind. Wir empfehlen jedoch, sich am Originalpreis des Veranstalters zu orientieren und auf eventuelle Zusatzkosten wie Versandkosten oder Ticketversicherung zu achten. Außerdem sollten Verbraucher die Allgemeinen Geschäftsbedingungen beachten, da einige Veranstalter den Weiterverkauf von Tickets über einen bestimmten Betrag des Originalpreises hinaus untersagen, was im schlimmsten Fall zur Verweigerung des Einlasses führen kann.

Fazit zu Abzocke mit Adele-Tickets

Das Phänomen, dass Tickethändler die Preise für begehrte Konzertkarten in die Höhe treiben, ist nicht neu, aber die Ausmaße, die es bei den Adele-Konzerten in München angenommen hat, sind besorgniserregend. Dieser Markt untergräbt nicht nur die Bemühungen der offiziellen Vorverkaufsstellen, faire Bedingungen zu schaffen, sondern schadet auch den Fans, die bereit sind, für ein einmaliges Erlebnis einen fairen Preis zu bezahlen. Es bleibt zu hoffen, dass verstärkte Maßnahmen und eine erhöhte Aufmerksamkeit der Käufer dazu beitragen werden, diesen unfairen Praktiken Einhalt zu gebieten.

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